Personen sollen davon abgehalten werden, „rechtswidrig und vorsätzlich die korrekte Nutzung des Flughafens zu behindern“. Auch werden Protesten auf bestimmte Bereiche beschränkt.
Nach massiven Störungen des Flugverkehrs durch Protestaktionen hat der internationale Flughafen von Hongkong nach einer Mitteilung vom Mittwoch eine einstweilige Verfügung gegen Demonstranten erwirkt. Damit sollen "Personen davon abgehalten werden, rechtswidrig und vorsätzlich die korrekte Nutzung des Flughafens zu behindern oder stören", hieß es.
Zudem wurden Protesten oder Demonstrationen außer in dafür freigegebenen Bereichen auf dem Gelände des Flughafens verboten. Nach den Protestaktionen, die an den vergangenen zwei Tagen zu Flugausfällen geführt hatten, lief der Flugbetrieb am Mittwoch wieder an. Zwar wurden noch immer viele Flüge als gestrichen angezeigt, Dutzende Flieger starten aber am Morgen und der Flughafen begann damit, den Rückstau der vergangenen zwei Tage abzuarbeiten. Der Flughafen ist das zentrale Drehkreuz für Langstreckenflüge über China und Südostasien.
Blut und Trümmer
Am frühen Mittwochmorgen harrten nur noch wenige Protestierende in dem Gebäude aus, in dem sich zuvor tausende schwarz gekleidete Demonstranten befunden hatten. Augenzeugen zufolge öffneten Check-In-Schalter wieder und es bildeten sich davor Schlangen hunderter gestrandeter Reisender. Arbeiter reinigten unterdessen das Gebäude von Blut und beseitigten Trümmer.
Die Polizei warf den Demonstranten vor, sie hätten einen Besucher und einen Journalisten angegriffen. Vonseiten der Protestierenden hieß es, bei dem einen Mann habe es sich um einen chinesischen Agenten gehandelt, der andere sei ein Reporter der chinesischen Zeitung "Global Times" gewesen. Die Polizei nahm fünf Personen fest, damit steigt die Zahl der Inhaftierten seit Beginn der Proteste auf über 600. Nachdem die meisten Protestierenden in der Nacht nach Hause gegangen waren, harrten am Mittwoch noch etwa 50 Demonstranten am Flughafen aus, wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete.
Tausende Hongkonger hatten ihre anhaltenden Proteste gegen die Stadtregierung und die Polizei auf den Flughafen ausgeweitet und dort mit Sitzblockaden die Abfertigung von Passagieren massiv behindert. Sowohl am Montag als auch am Dienstag musste der Flugbetrieb deshalb gestoppt werden.
Am Dienstag war es zudem zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Dutzende Beamte mit Schlagstöcken, Helmen und Schilden drangen in den von Aktivisten besetzten Airport ein, der wegen der Blockade stundenlang komplett lahmgelegt war.
(APA/dpa/Reuters)