Zündstoff im China-Konflikt: USA wollen Taiwan 66 Kampfjets verkaufen

APA/AFP/SAM YEH
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Der Deal im Wert von acht Milliarden Dollar wäre das größte Waffengeschäft der USA mit Taiwan.

US-Rüstungskonzerne reiben sich die Hände, Taiwan freut sich über die militärische Rückendeckung aus Washington – und die Volksrepublik China schäumt schon wieder vor Zorn. In der Nacht zum Mittwoch gab das US-Außenamt grünes Licht für ein weiteres umfangreiches Waffengeschäft mit Taiwan. Dieses Mal geht es um 66 Kampfjets samt Ersatzteilen im Umfang von acht Milliarden Dollar. Peking kündigte „alle notwendigen Gegenmaßnahmen“ an, Sanktionen gegen die involvierten US-Rüstungsfirmen eingeschlossen.

Beim neuen Geschäft geht es um die Lieferung von 66 Stück der modernsten Version des F-16 Kampfjets F-16V („Viper“), 75 Triebwerke sowie weitere Systemkomponenten. Bereits Anfang Juli hatte die US-Regierung ein Waffengeschäft mit Taiwan im Umfang von 2,2 Milliarden Dollar genehmigt: Auf die Insel geliefert werden 108 M1-Kampfpanzer, 250 „Stinger“-Raketen, Maschinengewehre, Munition sowie gepanzerte Fahrzeuge. Chinas Außenministerium forderte gestern den „unverzüglichen Stopp“ der Waffendeals. Doch Experten sehen durch die US-Waffenlieferungen keine gravierenden Veränderungen der militärischen Kräfteverhältnisse in der Taiwan-Straße. Festland-China ist durch Größe und die zuletzt vorgenommene Modernisierung seiner Streitkräfte dem taiwanesischen Militär weiterhin haushoch überlegen.

Auf jeden Fall aber bedeuten die Waffenlieferungen aus den USA Rückenwind für Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen, die wegen ihres eigenständigen politischen Kurses von Peking heftig angefeindet wird und die sich im Jänner der Wiederwahl stellt. Die Präsidentin kann nun darauf verweisen, dass die USA weiter zu ihrem Versprechen stehen, die Insel zu verteidigen. Taiwans Außenminister Joseph Wu sprach am Mittwoch denn auch von einem „Vertrauensbeweis“ aus Washington.

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((b.b./ ag))

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