Die Drohnenangriffe auf die saudische Ölproduktion treffen die Weltwirtschaft an einer neuralgischen Stelle - der Ölpreis steigt. Es kündigen sich neue Spannungen mit dem Iran an.
Kairo. Bedurfte es eines Beweises, wie verwundbar die saudische Ölindustrie und damit der globale Ölmarkt ist – er wurde dieses Wochenende erbracht. Denn mit den Drohnenangriffen auf zwei saudische Ölanlagen des Staatskonzerns Saudi Aramco in Abqaiq und Khurais wurde ein neuralgischer Punkt der Weltwirtschaft getroffen, von dem man bisher in den Nachrichten kaum gehört hatte und der außerhalb der Ölindustrie kaum bekannt war.
Nachdem das Ganze von saudischer Seite zunächst heruntergespielt wurde mit der Aussage, man habe die Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und es gebe weder Todesopfer noch Verletzte, war es der Energieminister des Landes, der am Wochenende dann doch mit dem wahren Ausmaß der Auswirkungen dieses Angriffs herausrückte: Der Schaden in den Ölanlagen führe dazu, dass Saudiarabien seine Ölproduktion um 5,7 Millionen Barrel täglich herunterfahren müsse, erklärte er. Das ist die Hälfte der saudischen Ölproduktion.
Aufgrund der Tatsache, dass Saudiarabien zehn Prozent des weltweit vermarkteten Öls produziert, bedeutet das, dass der globale Ölmarkt mit diesem Angriff fünf Prozent der Versorgung verliert.