Libyen: Arabische Unterstützer der Flugverbotszone

Libyen: Arabische Unterstützer der Flugverbotszone
Libyen: Arabische Unterstützer der FlugverbotszoneSymbolfoto: Flagge von Katar (c) AP (Hussein Malla)
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Katar bestätigt die Beteiligung an der Errichtung der Flugverbotszone, "möglicherweise" sind auch die Vereinigten Arabischen Emirate dabei.

Seit Tagen hat die Arabische Liga eine Flugverbotszone über Libyen als "humanitäre Aktion" gefordert. Am Donnerstagabend (Ortszeit) machten die Vereinten Nationen in New York nun den Weg dafür frei. Erlaubt ist demnach militärisch fast alles, bis auf den Einsatz von Bodentruppen. Obwohl die Außenminister der Arabischen Liga vergangene Woche jegliche ausländische Intervention in Libyen ablehnten, wollen sich an der Errichtung einer Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Land auch zwei arabische Länder - Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) beteiligen - so ein UNO-Vertreter. Katar selbst bestätigte seine Teilnahme an der Aktion am Freitag.

Katar: Das kleine ölreiche Emirat an der Küste des Persischen Golfs hat 1,6 Millionen Einwohner, von denen rund drei Viertel Ausländer sind. Die konstitutionelle Monarchie hat die drittgrößten Erdgasreserven der Welt. Ein Parlament gibt es nicht, auch keine Wahlen. Es gibt nur eine Beratende Versammlung (Majlis as-Shura), deren 35 Mitglieder ernannt werden. Die Fäden der Macht laufen in den Händen der Herrscherfamilie zusammen. Das Staatsoberhaupt und der Regierungschef, der zugleich das Amt des Außenministers bekleidet, gehören der Al-Thani-Dynastie an.

Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Ländern gab es in Katar, das flächenmäßig etwa so groß wie das Bundesland Oberösterreich ist, nur Aufrufe im Internet, Emir Hamad Bin Khalifa al-Thani, zu stürzen. Zu den Forderungen der Facebook-Seite zählte Ende Februar auch der Abbruch der Beziehungen mit Israel und auch den USA, die in Katar eine wichtige Militärbasis unterhalten. Zudem verlangte die Internetseite den Rückzug der Hauptfrau des Emirs, Scheicha Mozah, aus dem öffentlichen Leben. Sie setzt sich insbesondere für öffentliche Bildung und die Rechte von Frauen ein.

Vereinigte Arabische Emirate: Die VAE sind eine Föderation von sieben Emiraten, die sich 1971 zusammengeschlossen haben. Hauptstadt und das mit Abstand größte Emirat ist Abu Dhabi; Dubai ist mit 3900 Quadratkilometern das Zweitgrößte. Die kleineren Emirate sind Sharjah, Ras al-Khaimah, Fujairah, Umm al-Quwain und Ajman. Die VAE liegen auf der Arabischen Halbinsel am Golf, direkte Nachbarn sind Saudi-Arabien und Oman. Sie besitzen die siebentgrößten Ölvorkommen der Welt.

Auch hier gab es bisher keine Oppositionsproteste. Dutzende Intellektuelle haben sich am 9. März aber mit einer ins Internet gestellten Petition für demokratische Reformen stark gemacht. Die 133 Unterzeichner, unter ihnen Wissenschafter, Journalisten und Menschenrechtler, forderten eine Direktwahl des ernannten Parlaments. Außerdem solle das Parlament gesetzgeberische Kompetenzen erhalten anstelle der bisherigen Beratungsfunktion. Das politische System gründet auf der Verfassung von 1971. Der Islam ist die offizielle Religion und Arabisch die offizielle Sprache.

(Ag.)

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