Der von Litauen wegen Kriegsverbrechen gesuchte Ex-KGB-Offizier Golowatow reiste monatelang durch die EU. Nur ein Buchstabe in seinem Vornamen unterschied das Visum vom Suchbefehl.
Der russische Ex-KGB-Offizier Golowatow, der von Litauen wegen Kriegsverbrechen gesucht wird, konnte aufgrund eines Fehlers bei der Schreibweise seines Vornamens monatelang durch die EU reisen. Der in das Schengen-Informationssystem (SIS) eingegebene Name und die Art, wie er in seinem von Finnland erteilten Schengen-Visum aufschien, unterschied sich in einem Buchstaben.
Das Helsinkier Außenministerium gab am Montag an, der Name habe im SIS auf "Michail" und im Visum auf "Mikhail" Golowatow gelautet. Da die beiden Namen nicht übereinstimmten, konnte er sich unbehelligt im Schengen-Raum bewegen.
Mindestens acht Reisen in Mitgliedsstaaten
Seit der Ausschreibung des europaweiten Suchbefehls im vergangenen Oktober, soll Golowatow mindestens achtmal in verschiedenen Mitgliedsstaaten der EU unterwegs gewesen sein. Das Visum wurde erst vergangene Woche zurückgezogenen. Mehrmals soll er damit in Finnland, aber auch in Tschechien und Zypern ein- und ausgereist sein. Mitte Juli war er schließlich am Flughafen Wien-Schwechat kurzzeitig festgenommen worden.
In den vergangenen Tagen hatte die rasche Freilassung Golowatows auf vermuteten Druck Moskaus schwere Verstimmungen zwischen Litauen und Österreich ausgelöst. Die beiden baltischen Schwesterrepubliken Estland und Litauen schlossen sich mit entsprechenden diplomatischen Noten den litauischen Protestmaßnahmen an.
(APA/Red.)