Balkanstaaten wenden sich von EU ab

„Kosovo ist Serbien“ steht auf diesem verunstalteten Bild in Belgrad: Putin und Trump sind hier sichtlich wichtiger als die EU.
„Kosovo ist Serbien“ steht auf diesem verunstalteten Bild in Belgrad: Putin und Trump sind hier sichtlich wichtiger als die EU.(c) APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC (ANDREJ ISAKOVIC)
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Am Westbalkan wachsen politische und ethnische Spannungen; zugleich hören beitrittswillige Kandidaten immer weniger auf Brüssel. Im Gegenzug weitet Russland seinen Einfluss aus.

Wien. So viel Lob von europäischer Seite hat der serbische Premier, Aleksandar Vučić, wohl schon lange nicht mehr gehört. Serbien sei durch seine Wirtschafts- und Rechtsstaatsreformen auf dem richtigen Weg in Richtung EU, sagte die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, bei einem Treffen in Berlin. Diese Worte waren aber nicht nur ein Signal an Belgrad, sondern auch an andere Westbalkanländer, die trotz Beitrittswilligkeit zuletzt immer mehr auf Distanz zur EU gegangen sind. Die EU will euch, so die Merkel-Botschaft.

Der Balkan-Experte der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik, Dušan Reljić, warnte kürzlich in einem Interview vor einer gefährlichen Entwicklung: „Die EU ist derart mit sich selbst beschäftigt, dass die nötige Aufmerksamkeit für den Westbalkan fehlt. Nun nutzen andere Länder wie etwa Russland das Vakuum.“

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