Offenbar 50 Tote bei Unglück im Mittelmeer

Mitarbeiter von "Sea Watch" retten Flüchtlinge aus dem Meer
Mitarbeiter von "Sea Watch" retten Flüchtlinge aus dem MeerAFP/ALESSIO PADUANO
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Migranten gerieten in Seenot. Hilfsorganisation "Sea Watch" beschuldigt Libyens Küstenwache, durch "gewalttätiges und unüberlegtes Verhalten" für Todesopfer verantworlich zu sein. Libyer erheben ihrerseits Vorwürfe gegen "Sea Watch".

Bei dem schweren Unglück im Mittelmeer am vergangenen Montag sollen mindestens 50 Migranten ums Leben gekommen sein. Das berichten nun italienische Medien. Sie beziehen sich auf die Aussagen, die 59 Überlebende gegenüber der italienischen Polizei gemacht haben. Die Migranten, die über das Meer nach Europa zu gelangen versuchten, gerieten offenbar etwa 30 Seemeilen vor Libyen in Seenot. Bisher wurden fünf Leichen geborgen, darunter die eines zwei Jahren alten Kindes, und nach Sizilien gebracht.

Die deutsche Hilfsorganisation "Sea Watch" wirft der libyschen Küstenwache vor, am Tod der Menschen mitschuld zu sein. Laut "Sea Watch" war die Crew der Hilfsorganisation mit der Rettung der Migranten beschäftigt, als das "gewalttätige und unüberlegte Verhalten" der libyschen Küstenwache die Todesfälle unter den Migranten verursacht habe. Die Libyer weisen den Vorwurf der Organisation zurück. Sie beschuldigen ihrerseits "Sea Watch", das Unglück vor der Küste des nordafrikanischen Landes ausgelöst zu haben.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind 2017 bereits 2.925 Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht über das Mittelmeer umgekommen.

(APA)

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