Neue Regeln für sicheres Zahlen im Netz

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Symbolbild. (c) imago/Westend61 (Giorgio Fochesato)
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EU-Kommission beschließt technische Standards.

Brüssel. Mit dem Siegeszug des Einkaufs im Internet steigt auch die Bedeutung sicherer Onlinebezahlsysteme. Die EU-Kommission bemüht sich in dem Zusammenhang, das bargeldlose Zahlen sicherer und bequemer zu gestalten. Am gestrigen Montag fixierte die Brüsseler Behörde neue Vorgaben für technische Standards bei digitalen Bezahlsystemen.

Das Maßnahmenpaket ist Teil der unlängst novellierten Richtlinie für den Zahlungsverkehr – Codename PDS2. Der Gesetzestext tritt im Jänner 2018 in Kraft und soll grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der Europäischen Union vereinfachen. Im Mittelpunkt der Reform steht mehr Wettbewerb. Demnach sollen europäische Bankkunden darüber entscheiden können, ob sie neuen Finanzdienstleistern (sogenannten FinTechs) Zugriff auf ihre Kontodaten gewähren – was bis dato die Domäne der „traditionellen“ Geldhäuser war.

Schutz vor Hackern

Mit der Liberalisierung des Zugriffs auf Kontodaten gehen strenge Sicherheitsvorschriften einher – und hier kommen die am Montag beschlossenen Maßnahmen ins Spiel. Innovative Apps, die alle Geldgeschäfte eines Privatkunden bündeln oder das Bezahlen mit dem Mobiltelefon ermöglichen, sollen so vor Hackern und Kriminellen geschützt werden. Das wichtigste Element der neuen EU-Regeln verbirgt sich hinter dem Akronym SCA: „Strong Customer Authentication“. Es geht um einen möglichst robusten Schutz während des Zahlungsvorgangs.

Damit eine Transaktion im Rahmen der PDS2-Richtlinie getätigt werden kann, müssen künftig mindestens zwei von drei Kriterien erfüllt werden: biometrisches Erkennungsmerkmal, ein Passwort bzw. PIN-Code sowie ein Gegenstand (beispielsweise Mobiltelefon oder Kreditkarte). Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis sprach am Montag von einer „delikaten Balance“ zwischen Sicherheit und Benutzerkomfort, die nun gewährleistet werde. (la)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2017)

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