Bisphenol A: Die Gefahr lauert in der Verpackung

In vielen Verpackungen ist die Chemikalie Bisphenol A enthalten – und sie kann auf das Lebensmittel übergehen.
In vielen Verpackungen ist die Chemikalie Bisphenol A enthalten – und sie kann auf das Lebensmittel übergehen.(c) AFP (JOEL SAGET)
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Die EU zieht die potenziell krebserregende und fruchtbarkeitsstörende Substanz nach und nach aus dem Verkehr. Nun klagen aber die Hersteller.

Wien/Brüssel/Luxemburg. Die Chemikalie findet sich in Trinkflaschen, Zahnfüllungen, auf CDs, in Lebensmittelverpackungen, Kosmetika und in besonders hoher Konzentration auf Kassenbons: Bisphenol A (BPA). Laut Umweltbundesamt gehört die hormonschädigende Substanz zu den „wichtigsten und meistproduzierten Chemikalien weltweit“ – doch kaum ein Konsument weiß von ihrer gesundheitsgefährdenden Wirkung.

BPA kann als sogenannter endokriner Disruptor in unserem Körper wie das weibliche Sexualhormon Östrogen wirken. Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, Unfruchtbarkeit bei Männern und sogar hormonell bedingte Krebsarten wie Brust-, Hoden- und Prostatakrebs werden damit in Verbindung gebracht. Besonders gefährdet sind Schwangere und deren ungeborene Babys: So dürfte BPA schon in geringen Mengen das Immunsystem von Föten angreifen, wie die niederländische Gesundheitsbehörde 2016 feststellte. Die heranwachsenden Kinder hätten dann eine höhere Anfälligkeit für bestimmte Infekte. Ob der Kontakt mit BPA auch Allergien auslösen kann, ist bisher umstritten. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Kinder mit höheren BPA-Konzentrationen im Urin eher Asthma entwickeln als andere. Schon 2011 wurde die Chemikalie daher EU-weit für die Produktion von Babyflaschen verboten. In Österreich dürfen auch Schnuller und Beißringe nicht mit BPA hergestellt werden.

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