Datenschutz: Facebook richtet sich nach der EU

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Das soziale Netzwerk will offenbar die neuen EU-Standards für Datenschutz, die ab 23. Mai gelten werden, nicht nur in Europa, sondern weltweit befolgen.

Brüssel/Wien. An der Europäischen Union kommt Facebook nicht leicht vorbei – auch wenn der US-Internetkonzern es gern anders hätte. Ursprünglich hat das soziale Netzwerk nicht vorgehabt, die strengen europäischen Datenschutzvorschriften auch außerhalb der EU anzuwenden. Doch der Skandal um die Weitergabe von persönlichkeitsbezogenen Daten an die Wahlhelfer von Donald Trump dürfte offenbar zu einem Umdenken geführt haben – nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich unter den 87 Millionen betroffenen Facebook-Usern rund 2,7 Millionen EU-Bürger (darunter vermutlich rund 35.000 Österreicher) befinden. Nun will der Konzern offenbar doch die am 23. Mai in Kraft tretenden EU-Datenschutzstandards weltweit befolgen. Europa habe hinsichtlich des Umgangs mit Daten einen Vorsprung, gab Facebook-Vorstandsvorsitzende Sheryl Sandberg vergangene Woche in einem Interview mit der „Financial Times“ zu.

Wie groß dieser Vorsprung ist, wird sich in naher Zukunft weisen. Die für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissarin, Věra Jourová, wird noch im Laufe der Woche mit Sandberg konferieren – unter anderem, um in Erfahrung zu bringen, wie Facebook die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umzusetzen gedenkt. Und seit dem gestrigen Montag informiert der US-Konzern jene User, deren Daten an das britische Analyse-Unternehmen Cambridge Analytica unrechtmäßig weitergegeben worden sind. Cambridge Analytica hat im Vorfeld der US-Präsidentenwahl 2016 anhand dieser Daten Persönlichkeitsprofile erstellt, um potenzielle Sympathisanten von Donald Trump gezielt ansprechen zu können.

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