Buch: Warum hassen sie die Liberalen so?

Beruhigend sind die Texte des Oxford-Professors noch nie gewesen.
Beruhigend sind die Texte des Oxford-Professors noch nie gewesen. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Jan Zielonka ortet in Ost- wie in Westeuropa eine Gegenrevolution zum Modell offener Gesellschaften, offener Wirtschaft und offener Grenzen.

Wien/Oxford. Beruhigend sind die Texte des Oxford-Professors noch nie gewesen. Hat er in seinem vorigen Buch einen möglichen Untergang des gemeinsamen Europa beschrieben, so beschäftigt er sich in seinem jüngsten Werk mit der illiberalen Gegenrevolution. In einer originellen Briefform an sein Vorbild, Ralf Dahrendorf, warnt Jan Zielonka davor, dass die Zeit für Europas Modell von Demokratie, Kapitalismus und Integration abläuft.

Zielonka, der selbst aus Polen stammt, sieht die politische Wende in Osteuropa auch als Wende des Liberalismus. „Parteien, die sich selbst liberal nennen, hatten mehr Einfluss vor 1989 als danach.“ Dabei zeigte sich die Führung der ehemaligen kommunistischen Länder im ersten Jahrzehnt nach dem Umbruch vor allem vom Neoliberalismus begeistert. Das Modell galt lang auch im Westen als sakrosankt. Trotz wachsender Probleme, die sich ab 2008 abzeichneten, wurde kein Plan B entwickelt. Die Folge sei eine Gegenrevolution, die mit einem Mal die Eliten infrage stellt. Plötzlich gelten Werte wie eine offene Gesellschaft, wie offene Grenzen als Nachteil.

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