Kramp-Karrenbauer will lieber Vorsicht als Nachsicht walten lassen. Man dürfe den US-Rechtspopulisten Bannon sicherheitshalber nicht ignorieren.
Die deutsche CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer ist besorgt über die Pläne des US-Rechtspopulisten Stephen Bannon, sich mittels einer Stiftung in die Politik in Europa einzumischen.
"Dass mit Stephen Bannon ein früherer Trump-Berater in Europa unterwegs ist und hier angeblich eine Stiftung für Rechtspopulismus aufbauen will, sollte man im Auge behalten", sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag dem "Spiegel".
"Wir sollten sehr achtsam sein, selbst wenn sich am Ende herausstellt, dass wenig dabei herausgekommen ist", fügte sie hinzu. Der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump will mit Hilfe einer in Brüssel ansässigen Stiftung namens "Die Bewegung" Einfluss auf die Europawahl im kommenden Jahr nehmen. Ziel soll es sein, europäische Rechtspopulisten zu unterstützen.
"Die Sache zu ignorieren, bis es vielleicht zu spät ist, wäre die falsche Herangehensweise", sagte Kramp-Karrenbauer. "Unsere offenen Gesellschaften stehen unter Druck wie nie."
Bannon ist nach eigenen Angaben bereits aktiv und stellt Leute ein, sagten er und sein Mitarbeiter Raheem Kassam am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Entstehen soll eine Plattform für "die populistische und nationalistische Bewegung in Europa", die sich auf Themen wie Grenzschutz und Jobs konzentriere, ergänzte Kassam. Ganz bewusst sei die Wahl des Standorts gefallen. "Wir haben uns für Brüssel entschieden, da es das Herz der Europäischen Union ist - der schädlichsten Kraft gegen nationalstaatliche Demokratien im Westen derzeit." "Movement" sei als Stiftung organisiert und verfüge über ein "signifikantes Budget".
(APA/AFP)