Brexit: Kirche von England fordert Gläubige auf, fünf Tage lang zu beten

REUTERS/Henry Nicholls
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Der Erzbischof von Canterbury macht sich vor dem heranrückenden EU-Austritt Sorgen. Vor allem für Menschen in hohen Positionen, sollten Kirchgänger beten.

Nun schaltet sich auch die Kirche in das Brexit-Chaos ein. Der Erzbischof von Canterbury Justin Welby hat Mitglieder der Kirche von England aufgerufen, fünf Tage lang zu beten, nun da der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union näher rücke, berichtete die "Daily Mail".

Dabei sollte vor allem für "alle in hohen Positionen" gebetet werden, da es für die, die keine Entscheidungen fällen, "leichter ist, an der Seitenlinie zu stehen und zu urteilen". Der Erzbischof erklärte, Großbritannien zeige "Zeichen der Spaltung", die "Ungleichheit und Ungerechtigkeit betreffen und die Hoffnung für viele verdunkeln".

Aber "das Leben geht weiter. Und die Mission Gottes ist, nicht durch solche Ereignisse gestoppt zu werden, eher sind wir dazu aufgerufen, uns der Herausforderung hier und in ganz Europa zu stellen."

Drei Minister fordern Verschiebung des Brexit

Am Wochenende ging unterdessen der heftige Brexit-Streit weiter. Drei britische Minister haben sich dafür ausgesprochen, den Brexit zu verschieben, sollte es in der kommenden Woche keine Einigung zu einem geregelten EU-Austritt geben. Ein "No-Deal-Brexit" stelle ein Risiko für die britischen Unternehmen, die Sicherheit und die territoriale Einheit Großbritanniens dar, schrieben Arbeitsministerin Amber Rudd, Wirtschaftsminister Greg Clark und Justizminister David Gauke in einem Beitrag der "Daily Mail" am Samstag.

Damit erhöhen sie den Druck auf Premierministerin Theresa May, die am Sonntag am Rande des EU-Gipfels mit der Arabischen Liga in Ägypten mit EU-Ratspräsident Donald Tusk zusammenkommen soll. Mit einem Durchbruch in den festgefahrenen Brexit-Gesprächen wird aber nicht gerechnet. May hat versprochen, dass das britische Unterhaus über die nächsten Schritte abstimmen kann, wenn sie bis kommenden Mittwoch keine Änderung des Brexit-Vertrags mit der EU erreicht.

Im Gefolge des Brexit-Chaos haben die beiden größten Parteien - die Konservativen von May und die Sozialdemokraten von Jeremy Corbyn - unter Spaltungstendenzen und Austritten zu leiden. Corbyn soll zuletzt doch ein mögliches zweites Brexit-Referendum nach bisheriger Ablehnung in den Raum stellen. Sollte Labour an die Macht kommen, könnte jedes neu ausgehandelte Abkommen mit der EU dem Volk vorgelegt werden, sagte er dem Sender Sky News.

(APA)

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