Die britische Premierministerin hat ihren Rücktritt angekündigt. Boris Johnson und ein Dutzend an Anwärtern machen sich nun bereit für Amt des Premiers.
Wien/London. Die EU-Wahl war geschlagen, die Tories hatten vermutlich das prognostizierte Debakel erlebt - und für Theresa May war die Mission nach knapp drei Jahren im zu Ende. Vor ihrem Amtssitz in 10 Downing Street erklärte die Premierministerin am Freitagvormittag ihren lange erwarteten Rücktritt nach einer Serie an Rückschlägen und Niederlagen. Unter Tränen beendete sie ihre Rede. Sie wird noch zwei Wochen im Amt bleiben, bis nach dem Ende des Staatsbesuchs des US-Präsidenten Donald Trump in London übernächste Woche - womöglich sogar noch länger, sollte bis dahin kein Ersatz als Übergangspremier fetsstehen.
Am Mittwochabend, am Vorabend der EU-Wahl in Großbritannien, hatten bereits Rücktrittsgerüchte in London die Runde gemacht. Innenminister Sajid Javid und Außenminister Jeremy Hunt wollten bei Theresa May in ihrem Amtssitz in der Downing Street vorstellig werden, um die von ihrem Brexit-Plan samt der Option für ein neuerliches Referendum abzubringen und ihr den Rücktritt nahezulegen. Zu groß war der interne Druck in den Kabinettsreihen, im sogenannten „Pizza Club“, und in der Tory-Fraktion geworden.