Der frisch gewählte Vizepräsident des EU-Parlaments ärgert sich allerdings über das Vorgehen beim EU-Personalpaket: Dieses sei ein „Rückschritt, inakzeptabel und unentschuldbar“.
Der frisch gewählte Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas (ÖVP) wird trotz scharfer Kritik am Rat wegen des Abgehens vom Spitzenkandidaten-Prinzip die von den Staats- und Regierungschefs nominierte deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin wählen.
Karas erklärte Freitag in der "ZiB 2" des ORF, es dürfe jedenfalls nicht noch einmal passieren, dass sich das Europaparlament "von Macron-Orban dupieren" lasse. Der ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament unterstrich auch, dass die Volkspartei das Anrecht auf den von Österreich zu stellenden Kommissar habe. Ob er selbst dafür zur Verfügung stehe, beantwortete Karas ausweichend: "Die Frage stellt sich für mich nicht".
„Wir kaufen nicht einfach nur eine Person“
Von von der Leyen erwartet Karas auch ein Programm bis zur Wahl im Europaparlament am 16. Juli, in dem sie eine Wahlreform verspreche. Von der Leyen habe „noch keine Mehrheit", um die sie sich künftig bemühen müsse. "Wir kaufen nicht einfach nur eine Person, wir wollen wissen, wofür sie steht“, sagte der Vizepräsident des Parlaments.
Das Verhalten der Staats- und Regierungschefs beim EU-Spitzenpersonalpaket bezeichnete Karas als "Rückschritt, inakzeptabel und unentschuldbar". Es dürfe nicht wieder eine "Hinterzimmermauschelei" geben.
(APA)