Vor der US-Grenze lauert der Tod

Der Zaun zwischen Mexiko und den USA in Tijuana, im Nordwesten von Mexiko. Trump will die Grenze mit einer Mauer dichtmachen.
Der Zaun zwischen Mexiko und den USA in Tijuana, im Nordwesten von Mexiko. Trump will die Grenze mit einer Mauer dichtmachen.(c) APA/AFP/GUILLERMO ARIAS (GUILLERMO ARIAS)
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US-Präsident Trump macht ernst mit seiner Mauer an der Grenze zu Mexiko. Tausende versuchen, jetzt noch in die USA zu gelangen. Die Reise ist lebensgefährlich. Nur wer die brutalen Kartelle bezahlen kann, schafft es.

Heute ist ein schlechter Tag für die Kojoten, wie die Menschenschmuggler hier genannt werden. Sie lehnen sich an ihre Pick-ups und rauchen, während die „Bestie“ vor einer Fabrik in dem Ort Ramos Arizpe zum Stehen kommt. Auf den Waggons dieses „Zugs des Todes“ kauern ein paar armselige Gestalten. Wie lange sie dort gesessen sind, lässt sich schwer einschätzen. Vielleicht sind sie schon in der mexikanischen Stadt Tapachulas an der Grenze zu Guatemala auf den Güterzug aufgestiegen, der Mais oder Maschinen transportieren sollte, aber keine Menschen. Oder ihr Weg führte sie ein Stück weit mit dem Bus in Richtung Norden, bevor ihnen das Geld ausging und ihnen nichts anderes blieb als auf den Zug zu springen. Sie sehen alle abgerissen aus. Es ist für die Menschenschmuggler offensichtlich, dass sie kein Geld für den weiteren Transit in die USA haben. Die ersten Kojoten drücken also ihre Kippen aus und steigen wieder in ihre Autos. Die Flüchtlinge auf den Waggons werfen ihre Habseligkeiten herunter und springen hinterher.

Die Männer sind nur eine Handvoll von insgesamt einer halben Million, die jährlich aus Mittelamerika nach Mexiko fliehen. Sie wollen es irgendwie über die Grenze in das gelobte Land USA schaffen. Eine Hoffnung, die mit jedem Tag, den Donald Trump im Weißen Haus ist, schwindet. Er hat bereits das Dekret zum Bau seiner im Wahlkampf versprochenen Mauer an der Grenze zu Mexiko unterzeichnet. Die Flüchtlinge fürchten nun, dass ihre Zeit abläuft.

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