Angespültes "Monster" ist ein verwesender Wal

Sieht aus wie ein Stoßzahn (linke Bildhälfte, ins Wasser ragend), ist aber ein Teil des Kiefers des Wals.
Sieht aus wie ein Stoßzahn (linke Bildhälfte, ins Wasser ragend), ist aber ein Teil des Kiefers des Wals.(c) Youtube/viralhog.com
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Ein mysteriöses Meereswesen soll auf einer einsamen Insel in Indonesien angespült worden sein. Wissenschaftler haben die Bilder im Internet analysiert und entmystifiziert.

Was der Mensch nicht gleich einordnen kann, wird rasch zum Mythos. Und so gab es auch über die riesige verwesende Masse am Strand einer einsamen Insel in Indonesien die wildesten Spekultation. Von "Seeungeheuer" oder "Monster" war die Rede - was auch immer das sein mag. Tatsächlich dürfte es sich eher um einen Wal handeln.

Die Fischer auf der Insel Keram glaubten, eventuell einen Riesenkalmar gefunden zu haben, schrieb "Jakarta Globe". Doch das Tier mit 22 Metern Länge wäre zu lang - selbst für einen riesigen Riesenkalmar. Denn diese Art erreicht eine maximal Größe von rund 16 Metern, erklärte der Biologe Marcus Chua vom Naturkundemuseum in Singapur gegenüber "Mashable". Er vermute, dass es sich bei dem Kadaver um einen Toten Buckelwal handelt. Von der Ferne sei es aber schwer, genauere Prognosen abzugeben.

Die deutsche Wissenschaftlerin und Journalistin Bettina Wurche hat sich intensiver mit den im Internet kursierenden Bildern auseinandergesetzt und kommt zu einem ähnlichen Schluss wie Chua, sie geht allerdings von einer anderen Größe des Tieres aus: "Es handelt sich auf jeden Fall um ein großes Meerestier. In dieser Größe – der gestrandete Kadaver soll um 15 Meter groß sein – gibt es nur Walhaie, Pottwale und Bartenwale und vielleicht noch Riesenkalmare." Der Kadaver enthalte aber Knochen, außerdem sei die Wirbelsäule mit den deltaförmigen Wirbeln "an einigen Stellen klar zu sehen", schreibt Wurche auf "scienceblogs.de". "Solche Wirbel in dieser Form und Größe haben nur Wale." Den ominösen Stoßzahn oder Horn identifiziert sie als Teile des Walkiefers. "Das Vorderende ist leicht auszumachen: Die Kiefer des Wals sind deutliche erkennbar, das weiche, verwesende Gewebe ist davon abgefallen." Es handele sich eindeutig um einen Buckelwal, der auf dem Rücken liege.

>> Artikel der "Jakarta Globe"

>> Artikel auf "scienceblogs"

(Red.)

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