„Plötzlich schwarz“: Wie der Sechstagekrieg zwei Familien prägte

Ruthi Langotskys erster Ehemann Jakob war Sanitäter bei den israelischen Fallschirmjägern.
Ruthi Langotskys erster Ehemann Jakob war Sanitäter bei den israelischen Fallschirmjägern.(c) Debbie Hill
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Anfang Juni 1967 kämpfte Israel gegen Ägypten, Jordanien und Syrien. Der Junikrieg hat die Geografie der Region verändert – und ganze Familien auseinandergerissen. Zu Besuch bei Ruthi Langotsky und Mohammed Burkan, die sich an die schmerzhafte Vergangenheit erinnern.

Sie weint, noch bevor sie zu reden beginnt. Ruthi Langotsky, 79, feingliedrig, elegant in dunkler Stoffhose, grauer Bluse und Jäckchen, ist sorgsam frisiert, trägt dezent aufgetragenen Lidschatten und Lippenstift, goldene Ohrstecker. Kein graues Haar lässt auf ihr Alter schließen. Als der Krieg ausbrach, wohnte sie mit ihrem ersten Mann Jakob Eylam, geborener Buchmann, und ihrem dreieinhalbjährigen Sohn Alon in Abu Tor, direkt an der Grenze zwischen West- und Ostjerusalem. Wie viele Israelis hatte Buchmann seinen Namen hebräisiert. „Wenn ich auf die Straße ging“, erinnert sich seine Frau, „winkte ich den jordanischen Soldaten auf der anderen Seite zu, und sie winkten zurück.“ Ruthi arbeitete als Fremdsprachenkorrespondentin, Jakob studierte im vierten Jahr Medizin.

„Chubi“, wie sie ihren Mann, der einer israelischen Fallschirmjägereinheit angehörte, liebevoll nennt, „war schon ein paar Tage vor Kriegsausbruch in den Reservedienst einberufen worden“. Ägypten hatte Truppen im Sinai stationiert. Radio Kairo hetzte auf Hebräisch, man werde „die Juden ins Meer werfen“, erinnert sie sich.

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