Tödliche Randale nach Verurteilung eines indischen Star-Gurus

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800 Verhaftungen, 31 Tote, 250 Verletzte - so lautet die Bilanz von Ausschreitungen nach der Verurteilung des Spirituellen Ram Rahim in Nordindien.

Er wird gefeiert, wie ein Superstar - umso größer war die Wut der Tausenden Fans des indischen Star-Spirituellen Gurmeet Ram Rahim Singh nach seiner Verurteilung wegen Vergewaltigung am Freitag. Mehr als 100.000 Verehrer des populären Gurus waren zu dem Prozess nach Panchkula im nordindischen Bundesstaat Haryana angereist.

Nach Bekanntgabe des Schuldspruchs kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ram Rahim wurde per Hubschrauber aus der Stadt ausgeflogen. Der 50-jährige war wegen der Vergewaltigung zweier Anhängerinnen im Jahr 2002 schuldig gesprochen worden, am Montag soll das Strafmaß bekannt gegeben werden. 

Bei den Unruhen waren am Freitag jüngsten Zahlen zufolge mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen und etwa 250 verletzt worden. Am Samstag sei die Lage angespannt gewesen, aber unter Kontrolle, sagte der Polizeichef von Haryana, BS Sandhu. Die Polizei habe bis zu 800 Menschen in Gewahrsam genommen. Beamte durchsuchten zudem Versammlungszentren des Gurus nach scharfkantigen Waffen und Stöcken, teilte ein ranghoher Staatsbeamter am Samstag mit.

60 Millionen Anhänger

Als Vorsichtsmaßnahme setzte die indischen Eisenbahngesellschaft bis Montag mehr als 500 Züge aus, die durch Haryana und den angrenzenden Bundesstaat Punjab fahren.

Ram Rahim ist ein selbsternannter Heiliger und Anführer der spirituellen Organisation "Dera Sacha Sauda" (etwa: "Sekte des wahren Geschäfts"), die auch politischen Einfluss hat. Die Gruppe, die zu keiner größeren Religion gehört, hat nach eigenen Angaben 60 Millionen Mitglieder.

(APA/AFP)

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