Das lukrative Kriegsgeschäft im Donbass

Die Kumpel von Donezk, im Osten der Ukraine, bauen Kohle auch in Zeiten des Krieges ab.
Die Kumpel von Donezk, im Osten der Ukraine, bauen Kohle auch in Zeiten des Krieges ab.(c) Reuters
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Zwischen den Fronten im umkämpften Donbass blüht der Schmuggel mit Kohle, Zigaretten und Lebensmittel. Der illegale Handel ist extrem profitabel – und das Interesse an einer Beilegung des Konflikts deshalb entsprechend gering.

Nowoluhanske ist ein Dorf am Rande des regierungskontrollierten Gebiets mit 3800 Einwohnern. Im vergangenen Sommer waren 90 Einzelhändler in der frontnahen Ansiedlung registriert, die mehr als 4000 Tonnen Lebensmittel in das Dorf bestellten. Das hätte bedeutet, dass jeder Einwohner mehr als eine Tonne Lebensmittel pro Monat konsumierte. Doch die Bewohner von Nowoluhanske hatten keinen übermenschlichen Appetit. Das Dorf war eine Schmugglerhochburg. Die Fracht wurde umgeladen und auf der anderen Seite der Front gewinnbringend verkauft. Schmuggel kennt keine politische Feindschaft.

Ein aktueller Bericht warnt vor den Risiken der Kriegsökonomie in der Ukraine. Der Report der Nichtregierungsorganisationen Independent Defence Anti-Corruption Committee (Nako) und Transparency International Ukraine (TI) spricht von einem „systemischen“ Charakter des illegalen Handels über die Frontlinie zwischen ukrainisch kontrolliertem Gebiet und jenen Territorien, die in der Hand der prorussischen Separatisten liegen.

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