Dritte gefährliche Postsendung - Deutsche Polizei sucht DHL-Erpresser

APA/AFP/dpa/MAURIZIO GAMBARINI
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Spezialisten des Brandenburger Landeskriminalamts werten nach dem Fund eines explosiven Umschlags in einer Berliner Bank die Spuren aus.

Im Zuge einer Erpressung des Paketdienstleisters DHL untersucht die deutsche Polizei nun eine dritte gefährliche Postsendung. Spezialisten des Brandenburger Landeskriminalamts werten nach dem Fund eines explosiven Umschlags in einer Berliner Bank die Spuren aus - dies kann noch eine Weile dauern. Es gebe keinen neuen Stand, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums am Sonntag.

Die Ermittler gingen von einem Zusammenhang des Berliner Falls mit den Paketbomben aus, die zuvor in Potsdam und Frankfurt (Oder) gefunden worden waren. DHL wurde um eine Millionensumme in der Digitalwährung Bitcoin erpresst.

Polizei geht von regionalem Täter aus

Die am Freitag entdeckte Versandtasche wird am kriminaltechnischen Institut im brandenburgischen Eberswalde untersucht. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es sich um einen regionalen Täter oder um regionale Täter handelt", sagte der Sprecher.

Der Umschlag mit einer Zündvorrichtung und vermutlich Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern war am Freitag in einer Bankfiliale in Berlin-Steglitz aufgetaucht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gibt es bei der Bauart Ähnlichkeiten zu den früheren Paketbomben.

Paketzusteller war dieses Mal nicht DHL

Nach Angaben der Polizei wurde der Umschlag im DIN-A4-Format über die Deutsche Post aufgegeben und durch einen Paketzustelldienst geliefert. Es habe sich aber nicht um DHL gehandelt. Auf die Frage, ob mit der neuen Sendung auch Geld erpresst werden sollte, wollte sich man sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

Die Paketbombe in Potsdam war im Dezember in der Nähe des Weihnachtsmarkts in einer Apotheke abgegeben worden. In der Sendung entdeckten die Ermittler neben einem sogenannten Polenböller, Batterien und einer Metalldose voller Nägel einen mit einem QR-Code verschlüsselten Erpresserbrief. Anfang November war zudem eine Paketbombe an einen Online-Händler in Frankfurt (Oder) geschickt worden.

(APA/DPA)

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