Schüsse auf bewaffneten Afroamerikaner: US-Polizist doch entlassen

Archivbild von jener Stelle in Baton Rouge, an der Alton Sterling von Polizisten erschossen wurde.
Archivbild von jener Stelle in Baton Rouge, an der Alton Sterling von Polizisten erschossen wurde.REUTERS
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Fast zwei Jahre nach dem Vorfall wird ein Polizist entlassen. Die Justiz hatte zuvor Ermittlungen gegen ihn und Kollegen eingestellt.

Fast zwei Jahre nach den tödlichen Schüssen auf einen Afroamerikaner im US-Staat Louisiana ist der dafür verantwortliche Polizist entlassen worden. Blane Salamoni sei mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst entbunden, sein an dem Vorfall beteiligter Kollege Howie Lake werde für drei Tage vom Dienst suspendiert, teilte der Polizeichef von Baton Rouge am Freitag mit.

Er kündigte die Veröffentlichung weiterer Videoaufnahmen zu dem Fall an. Der Straßenhändler Alton Sterling war am 5. Juli 2016 bei einem Handgemenge mit den beiden weißen Polizisten erschossen worden. Ein von einem Augenzeugen aufgenommenes Handy-Video zeigte, wie die Beamten den 37-Jährigen auf den Boden werfen und festhalten.

Während sie mit dem Mann ringen, ruft jemand: "Er hat eine Waffe!" Einer der Beamten feuert dann mehrere Schüsse auf Sterling ab. In einer Hosentasche des Toten wurde nach Angaben der Polizei eine Handfeuerwaffe gefunden.

Erst am vergangenen Dienstag hatten die regionalen Justizbehörden ihre Ermittlungen eingestellt. Generalstaatsanwalt Jeff Landry verkündete, es werde keine Anklage geben. Alton Sterling sei bewaffnet sowie unter Drogeneinfluss gewesen und habe sich seiner Festnahme widersetzt, argumentierte er.

Fälle von tödlichen Polizei-Einsätzen gegen Schwarze lösen seit Jahren in den USA immer wieder wütende Proteste bis hin zu Krawallen aus. Vor zwei Wochen gab es im kalifornischen Sacramento einen weiteren Fall: Ein 22-jähriger Familienvater wurde dort in seinem eigenen Garten von Polizisten erschossen. Die Beamten hatten sein Smartphone für eine Waffe gehalten. Die beiden Polizisten feuerten insgesamt 20 Schüsse auf den jungen Afroamerikaner ab.

(APA/AFP)

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