Verheerende Sandstürme in Indien fordern mehr als hundert Tote

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Die Unwetter zählen zu den schwersten seit Jahrzehnten: Mit bis zu 130 Stundenkilometern wehten Stürme durch den Norden Indiens, die Region rund um den Palast Taj Mahal war am schwersten betroffen.

Bäume, Häuser und Mauern haben Stürme im Norden Indiens in der Nacht niedergerissen - und mindestens hundert Menschen getötet. Die meisten starben durch durch umstürzende Bäume, Strommasten oder Gemäuer. Und es könnten noch um einiges mehr Opfer sein, Rettungskräfte such weiter nach Verschütteten.

Betroffen sind die Bundesstaaten Uttar Pradesh und Rajasthan, am schwersten der Bezirk Agra in Uttar Pradesh, wo sich auch der weltberühmte Palast Taj Mahal befindet. Allein dort wurden 43 Todesopfer gezählt, in der Metropole Agra, in der der Palast steht, mindestens 36. Bereits Mitte April waren durch einen Sturm zwei der Taj-Mahal-Minarette eingestürzt. Diesmal wurde der Palast nicht beschädigt.

"Seit mindestens 25 Jahren nicht"

Solche Sandstürme wüten in Indien zwar jedes Jahr, doch diese zählen zu den folgenschwersten der vergangenen Jahrzehnte - und weitere Unwetter werden bis zum Wochenende erwartet. "Ich habe so einen zerstörerischen Sturm seit mindestens 25 Jahren nicht erlebt", sagte Shivam Lohia, Hotelbesitzer in Alwar im Norden von Rajasthan.

Für den Wüstenbundesstaat Rajasthan ist es laut dortigem Katastrophenschutz-Beauftragten der schlimmste Schaden durch Unwetter seit 20 Jahren. „Wir hatten bereits am 11. April einen schweren Sandsturm, in dem 19 Menschen zu Tode kamen. Doch diesmal kam das Unwetter in der Nacht, als so viele Menschen schliefen und sich nicht mehr aus ihren Häusern retten konnten, während die Hauswände zusammenbrachen“, sagte Gera zur indischen Nachrichtenagentur PTI.

Extremwetter wird stärker

Extreme Wetterlagen werden für Indien immer mehr zum Problem. Metropolen wie Mumbai und Bangalore erlebten in den letzten Jahren wahre Sintfluten, fast die Hälfte der Distrikte kämpft mit Trockenheit, Hagel zerstört die Ernte. Neue Daten zeigen einer Studie des Indischen Instituts für Tropische Meteorologie zufolge, dass der durchschnittliche Regenfall in der Monsunzeit abnimmt, gleichzeitig gibt es immer mehr Unwetter und extreme Regenfälle gibt. Klimaforscher prophezeien Indiens Regierung, dass die Wirtschaftskraft des Landes durch die zunehmend extremen Wetterlagen stark zruückgehen werde.

(Apa/red.)

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