Die grausame Jagd auf Kängurus

Der Jagd fallen als „Abfallprodukte“ auch Jungtiere zum Opfer: 855.000 pro Jahr, schätzt ein Think Tank der University of Technology Sydney.
Der Jagd fallen als „Abfallprodukte“ auch Jungtiere zum Opfer: 855.000 pro Jahr, schätzt ein Think Tank der University of Technology Sydney.(c) Frans Lanting / Mint Images / pi (Frans Lanting)
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Das berühmte Beuteltier ist ein Nationalsymbol Australiens. Trotzdem werden jedes Jahr Millionen der Tiere zum Abschuss freigegeben. Ihr Fleisch landet in Europa, auch in Österreich.

Es ist stockfinster im australischen Busch. Nur die grellen Scheinwerfer des Geländewagens durchschneiden die Dunkelheit. Langsam arbeitet sich der Wagen durch das Gestrüpp und über den sandigen Boden. Der Motor surrt, Äste knacken. Auf einmal tauchen im weißen Lichtkegel Umrisse auf: Kängurus. Dann kracht ein Schuss durch die Nacht. Eines der Tiere strauchelt, bricht zusammen. Noch ein Knall. Ein zweites Känguru geht zu Boden.

So vergeht die Nacht, irgendwo im Niemandsland, drei Stunden von der Metropole Sidney entfernt. Die Schützen machen ihre Arbeit, und der australische Filmemacher Mick McIntyre hält die Szenen mit der Kamera fest. Er hält drauf, als der Jäger ein Junges aus dem Beutel eines toten Muttertiers zieht und dem Kleinen den Kopf zertritt. Er filmt, wie ein Mann ein Jungtier an den Beinen packt, es gegen den Wagen schleudert und ihm den Schädel zerschmettert. Die Kamera läuft, als die Männer den Kadavern Gliedmaßen abschneiden und sie, in Reih und Glied, auf Haken im Wagen spießen. „Es war traumatisierend“, sagt McIntyre, wenn er an diese Stunden denkt.

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