Waldbrand bei Berlin: Munitionsfund erschwert Löscharbeiten

Das Feuer brach am Donnerstag bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark aus.
Das Feuer brach am Donnerstag bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark aus. Reuters
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16 Kräfte des Kampfmittelräumdienstes waren im Einsatz, um die Munitionsreste im Brandgebiet südwestlich von Berlin zu sichern. Kriminaltechniker suchen derweil nach Hinweisen auf Brandstiftung.

Bei der Bekämpfung des Waldbrandes südwestlich von Berlin hat der Fund zweier Panzergranaten die Löscharbeiten erschwert. Ein Panzer der Bundeswehr hatte in der Nacht auf Sonntag das Kriegsmaterial in der Nähe von Potsdam freigelegt, wie ein Sprecher der Einsatzleitung am Sonntag sagte.

16 Kräfte des Kampfmittelräumdienstes seien im Einsatz gewesen, um die Munitionsreste zu sichern und zu entfernen. Die Feuerwehr musste ihre Löscharbeiten unterbrechen. Noch in der Nacht konnten die Granaten entfernt werden.

"Wir sind nun dabei, die Wege in dem betroffenen Gebiet wieder für die Feuerwehr zugänglich zu machen", sagte der Sprecher Sonntagmittag. Zur Brandbekämpfung schneiden Panzer der Bundeswehr Schneisen in den Wald, damit die Feuerwehrleute besser an die Glutnester herankommen.

Nach dem Feuer in den Wäldern von Brandenburg haben Kriminaltechniker am Sonntag nach möglichen Hinweisen auf Brandstiftung gesucht. Da der Brand an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen war, könne eine solche Tat nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Auch lägen "weitere Hinweise" vor, hatte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Samstag nach einer Lagebesprechung vor Ort gesagt.

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Unterdessen hatte die Feuerwehr das Brandgeschehen unter Kontrolle gebracht. Es gebe zwar noch keine Entwarnung, "aber eine deutliche Entspannung der Lage", teilte die Polizei mit. Rund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei waren weiter vor Ort. Die Bewohner der Ortschaften Tiefenbrunnen und Klausdorf konnten am Samstagabend in ihre Häuser zurückkehren.

Beim Kampf gegen den Brand haben sich mehrere Einsatzkräfte verletzt. Sechs Feuerwehrleute hätten sich seit Donnerstag leichtere Verletzungen zugezogen, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur. So hätten die Helfer etwa giftige Rauchgase eingeatmet oder Verletzungen an der Hand erlitten.

Das Feuer brach am Donnerstag bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark aus. Der Brand hatte sich von einer Fläche von zunächst fünf Hektar rasend schnell auf eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder ausgebreitet.

(APA/dpa)

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