US-Bürgerin darf Tote heiraten

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Mehr als 50 Jahre lang lebte Bonnie Foerster mit der Liebe ihres Lebens zusammen. Erst drei Monate nach ihrem Tod erklärt ein US-Gericht die beiden für verheiratet.

Es war Liebe auf den ersten Blick, erzählt Bonnie Foerster, als Beverly Grossaint vor mehr als 50 Jahren, im Jänner 1968, in New York auf sie zukam. Doch ihren Bund vor dem Staat besiegeln konnten die beiden Frauen zu Lebzeiten nie: Als der US-Bundesstaat Utah gleichgeschlechtliche Ehe 2013 legalisierte, waren beide bereits zu krank, um zu heiraten. Ein Gericht in dem südwestlichen US-Bezirk ließ Foersters Traum nun doch wahr werden - selbst drei Monate nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin.

Der Richter erklärte die 74-Jährige und die im Mai im Alter von 82 Jahren Verstorbene diese Woche für verheiratet. Es sei ein ungewöhnliches Urteil, erklärte der Anwalt, ein langjähriger Bekannter der Frauen - vor allem, weil es sich um ein gleichgeschlechtliches Paar handelte. Doch er habe eine "wahre Verbindung" zwischen den beiden gesehen.

Dabei begann die Beziehung unter unglücklichen Bedingungen, erzählte Foerster dem britischen Rundfunksender BBC. Sie hatte gerade ihre Beziehung mit ihrem gewalttägigen Ehemann beendet, hatte gebrochene Rippen und trug eine Brille, um ihre blauen Augen zu verdecken - da kam Groissant auf sie zu. "Nimm deine Sonnenbrille runter, es ist Jänner", sagte die um ein paar Jahre Ältere zu ihr. "Ich blickte in ihre blauen Augen und verliebte mich", schilderte Foerster.

Innige Freundschaft

Nur eine Woche später zogen sie zusammen. Später übersiedelten sie nach Utah, um Groissants Mutter zu pflegen. 2016 dann begannen Groissant ihre eigenen Gesundheitsprobleme zu plagen. Zuletzt lebten die Frauen in zwei unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen.

Ihre innige Freundschaft ließ sie sogar die schlimmsten Zeiten überstehen, sagte sie gegenüber BBC. Foerster litt an Brust- und Gebärmutterhalskrebs, musste sich 29 Rückenoperationen unterziehen und sich wegen einer Infektion 2016 beide Beine amputieren lassen. "Sie stand bei mir", so Foerster über ihre verstorbene Frau. "Sie war eine außergewöhnliche Frau."

>>> Bericht auf BBC.

(red.)

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