Taifun "Mangkhut" zieht Spur der Verwüstung

Der Taifun traf die Millionenmetropole Hongkong
Der Taifun traf die Millionenmetropole HongkongREUTERS
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Die Böen des Taifun "Mangkhut" erreichten bis zu 285 Kilometer pro Stunde. Auf den Philippinen rechnet man mit 100 Todesopfern. In Hongkong gibt es großflächige Schäden. In den USA tobte wiederum ein Hurrikan. "Florence" sorgt für eine Flut.

Viele Todesopfer und Verletzte, erhebliche Schäden an Gebäuden und Straßen: Der Taifun "Mangkhut" hat seine Zerstörungskraft in Südostasien voll entfaltet. Besonders hart traf der bisher stärkste Wirbelsturm des Jahres die Philippinen. Alleine dort stieg die offizielle Zahl der Todesopfer mittlerweile auf 65. Weitere 43 Personen werden nach einem massiven Erdrutsch im Ort Itogon vermisst.

Bereits am Samstagmorgen war der Taifun begleitet von starken Regenfällen mit voller Wucht im Norden der Philippinen auf Land getroffen. Es wurden Windgeschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde gemessen. Böen erreichten sogar 285 Kilometer pro Stunde. Insgesamt sollen alleine in den Philippinen mehr als fünf Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Das Rote Kreuz ging sogar von bis zu zehn Millionen aus. Mehr als 155.000 Menschen befinden sich weiter in Notunterkünften.

Zum Verhängnis wurden den Menschen vielfach Erdrutsche, die mitunter ganze Familien auslöschten. In der Stadt Itogon gruben am Montag Rettungskräfte mit Schaufeln und Hacken in dem Schlamm, der mit Steinen, umgestürzten Bäumen und Schutt vermischt ist. Eine Schlammlawine, ausgelöst durch heftige Regenfälle, begrub hier eine Unterkunft von Bergbauarbeitern unter sich.

Rettungskärfte auf den Philippinen
Rettungskärfte auf den PhilippinenREUTERS

Laut Bürgermeister Victorio Palangdan hielten sich 40 bis 50 Menschen in dem Gebäude auf: "Wir glauben zu 99 Prozent, dass die eingesperrten Leute tot sind", sagte er. "Wir machen weiter, bis wir alle Körper gefunden haben."

Meter hohe Wellen in Hongkong

Der Taifun war von den Philippinen kommend am Sonntag weiter zum chinesischen Festland gezogen. Mehr als drei Millionen Menschen waren dort vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Auch in China forderte "Mangkhut" Opfer: In der Provinz Guangdong kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.

Schmutzwelle in Hongkong
Schmutzwelle in HongkongREUTERS

Der Sturm wütete auch in Hongkong. Hier hinterließ der Taifun eine Spur der Verwüstung. Meter hohe Wellen überfluteten Straßen, heftiger Wind riss Bäume, Masten und Baugerüste um. Nach Angaben der Behörden verursachte der Taifun "schwere und großflächige Schäden". Mehr als 300 Menschen wurden verletzt. Die Millionenmetropole kam am Sonntag beinahe vollständig zum Stillstand. Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Nahverkehr eingeschränkt und mehr als 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht.

Bild aus der Metropole Shenzhen
Bild aus der Metropole ShenzhenREUTERS

Am Montag begannen in der Stadt die Aufräumarbeiten. Schulen blieben geschlossen, der öffentliche Nahverkehr war stark beeinträchtigt.

USA: "Das Schlimmste steht uns noch bevor"

"Mangkhut" ist damit auch gefährlicher als der Hurrikan "Florence" in den USA. Wobei die Situation auch dort höchst gefährlich ist. Der Hurrikan ist zwar vorbei, doch die Wassermassen bleiben: Der Südosten der Vereinigten Staaten kämpft mit enormen Fluten, die noch schlimmer werden sollen.

"Florence" war am Freitagmorgen (Ortszeit) als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 in North Carolina auf Land getroffen. Die Windgeschwindigkeiten schwächten sich dann weiter deutlich ab. Die Tücke an dem Sturm ist allerdings nicht die Windstärke, sondern die große Menge an Wasser, die er an die Küste getragen hat.

Große Teile der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und inzwischen auch Gebiete im Süden Virginias sind überschwemmt. Sturmfluten im Atlantik haben die Pegel der Flüsse auf Rekordstände gebracht. Ihr Wasser drückt immer weiter ins Inland: Überflutungen wurden am Sonntag selbst aus der Stadt Fayetteville gemeldet, die rund 150 Kilometer landeinwärts liegt.

Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Colvin, sagte: "Das Schlimmste steht uns noch bevor." In einigen kleinen Gemeinden herrschte Sorge, dass die Orte ganz ausradiert und nie wieder aufgebaut werden könnten - wie es bereits 2016 nach Hurrikan "Matthew" an einigen Orten geschehen war.

Nach einer Zählung der "Washington Post" waren am Sonntag bereits 17 Menschen durch Folgen des Unwetters ums Leben gekommen, darunter zwei kleine Kinder.

(APA/dpa/AFP)

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