Das erste Containerschiff passierte jüngst die sibirische Nordostpassage. In der extremen Region erhält die Schifffahrt durch den Klimawandel Auftrieb.
Es war ein tristes Bild, das 2003 die deutsche TV-Doku „Russlands Küsten, Russlands Sehnsucht“ vom Nordrand Sibiriens und der Nord-Ost-Passage malte, der Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik: vergammelte Orte, versumpfte Existenzen, leere Flaschen, mutlose Garnisonen, tote Häfen, rostige Schiffswracks. „Es ist ein Scheißleben", sagte ein Arbeitsloser in dem Land voll Dauerfrust im Permafrost.
15 Jahre später sorgt es für Schlagzeilen, als vor Tagen aus dieser kalten Weite kommend ein Containerschiff von Maersk auftaucht, der größten Reederei, Sitz Kopenhagen. Die Venta Maersk (200 Meter lang, 35 m breit, Platz für 3600 je sechs Meter lange Normcontainer bzw. 46.000 Tonnen Fracht) hatte Ende August in Südkorea abgelegt, beladen mit Elektrowaren.