Fall Leo S.: Erleichterung in seiner Heimatgemeinde ist groß

Der Bürgermeister hofft auf eine Rückkehr der Familie zu Wochenanfang. Das Verfahren gegen den 18-Jährigen wegen Sex mit einer Minderjährigen wurde in den USA eingestellt.

Die Nachricht, dass in Florida gegen den 18-jährigen Leo S. keine Anklage erhoben wird, hat in seiner Heimatgemeinde Mitterkirchen im Machland (im Bezirk Perg) Erleichterung ausgelöst. "Wir freuen uns wahnsinnig", sagte Bürgermeister Herbert Froschauer am Samstagvormittag in einer ersten Reaktion. Er hoffe nun, dass die Familie Anfang nächster Woche nach Oberösterreich zurückkehren könne.

Er habe von der Einstellung des Verfahrens heute um 7 Uhr aus den Nachrichten erfahren. Reaktionen von Bürgern aus dem Ort seien aber bisher nur spärlich eingetroffen. "Das muss jetzt erst einmal durchsickern". Er habe den Eltern von Leo gleich am Morgen ein E-Mail geschrieben und gratuliert. "Ich gehe davon aus, dass sie den Rückflug buchen, sobald er seinen Reisepass zurückerhalten hat."

Danke an Spender

Für die Ankunft der Familie habe die Gemeinde keinerlei offizielle Aktivitäten geplant. "Es kommt ja kein Weltmeister heim." Zudem werde die Familie in den nächsten Tagen wohl noch Zeit zum Aufarbeiten des Vorgefallenen brauchen - und hoffentlich das schöne Herbstwetter genießen können. Froschauer bedankte sich am Samstag auch noch einmal bei allen Spendern, die dazu beigetragen haben, Geld für Leo zu sammeln. "Es sind 55.000 Euro zusammengekommen. Viele Überweisungen waren mit Mut machenden Kommentaren versehen." Was mit der Summe passiere, sei noch ungewiss. "Wir müssen nun einmal schauen, wie hoch die Anwaltskosten sind."

Der 18-jährige Leo S. war am 30. Juli in Venice im US-Staat Florida festgenommen worden, nachdem er einvernehmlichen Sex mit seiner 15-jährigen Internetbekanntschaft gehabt haben soll. Der Bursche war zwei Wochen zuvor in de USA gereist, um dort seine Freundin zum ersten Mal persönlich zu treffen, nachdem er monatelang nur mit ihr gechattet hatte. Die Mutter des Mädchens meldete ihre Tochter als vermisst und informierte die Polizei, die den 18-Jährigen festnahm.

Ihm wurde lüsterne bzw. anstößige Belästigung vorgeworfen. In Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Nach der Zahlung einer Kaution in der Höhe von 200.000 US-Dollar (170.000 Euro) wurde der junge Mann enthaftet und wohnte gemeinsam mit seinen Eltern, die aus Oberösterreich angereist waren, in einer Unterkunft in Orange County.

Wie die Anwaltskanzlei Urban Thier & Federer gestern, Freitag, mitteilte, wird die Staatsanwaltschaft von Sarasota in Florida nun keine Anklage erheben. "Wir als seine Rechtsanwälte freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Staatsanwaltschaft davon zu überzeugen, dass es sich hier um eine echte Liebesbeziehung gehandelt hat und kein Verfolgungsinteresse des Staates Florida gegenüber Leo S. bestehen sollte", schrieben die Anwälte in einer Stellungnahme. Nach Rückgabe seines Reisepasses werde der junge Mann nach Österreich ausreisen können.

(APA)

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