FBI: Zahl antisemitischer Verbrechen 2017 um 37 Prozent gestiegen

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Die USA kämpfen gegen einen massiven Anstieg politisch und antisemitisch motivierter Gewalt. Die Bundespolizei FBI veröffentlichte Zahlen über Hassverbrechen im ersten Amtsjahr von Präsident Donald Trump.

Die Zahl der politisch motivierten Hassverbrechen in den USA ist im ersten Amtsjahr von Präsident Donald Trump deutlich gestiegen. Wie die US-Bundespolizei FBI am Dienstag mitteilte, wurden im Jahr 2017 insgesamt 7175 solcher Verbrechen registriert. Das waren 1054 mehr als im Jahr davor - was einem Anstieg von rund 17 Prozent gleichkommt.

Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten allein ist dem FBI zufolge in den USA vergangenes Jahr um 37 Prozent gestiegen. Insgesamt gab es 938 solche Verbrechen. Erst unlängst hatte ein Massaker in einer Synagoge in Pennsylvania für Entsetzen gesorgt. Der Anschlag verschärfte auch die Debatte über die Wortwahl von US-Präsident Trump.

Kritiker werfen ihm vor, Hass zu schüren. Die US-Regierung weist dies zurück. Allgemein durch Hass motivierte Straftaten nahmen im vergangenen Jahr laut FBI um 17 Prozent auf mehr als 6100 Vorfälle zu, über 4100 davon hatten rassistische Hintergründe.

Es handelte sich laut FBI um die höchste Zahl dieser Art von Straftaten seit dem Jahr 2008. Nach den Kategorisierungen der Polizeibehörde waren Afroamerikaner die Gruppe, die am häufigsten von Hassverbrechen aufgrund der "Rasse" betroffen war. Juden bildeten die Gruppe, die am häufigsten wegen ihrer Religion attackiert wurde.

Kritik an Trumps Aussagen

Zu den Gründen der Zunahme der Hassverbrechen äußerte sich das FBI nicht. Trump wird häufig vorgeworfen, durch seine aggressive Rhetorik das politische Klima im Land zu vergiften und damit der Hass-Kriminalität den Boden zu bereiten.

Die Diskussion um die mögliche Mitverantwortung des Präsidenten hatte sich kurz vor den Kongresswahlen der vergangenen Woche verschärft, nachdem ein offenkundiger Trump-Fan Briefbomben an prominente Kritiker des Präsidenten verschickt und ein Attentäter in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen erschossen hatte.

(APA/AFP/Reuters)

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