Kosmonaut: Berichte in sozialen Medien über Sojus-Loch "übertrieben"

Die Landung in der kasachischen Stette mit der Raumkapsel Sojus klappte ohne Probleme - trotz zuvor entdeckten Lochs.
Die Landung in der kasachischen Stette mit der Raumkapsel Sojus klappte ohne Probleme - trotz zuvor entdeckten Lochs.imago/ITAR-TASS
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Das Loch in der Raumkapsel "Sojus" sorgt für Spekulationen und Verschwörungstheorien. Vieles, was man darüber lesen könne, würde nicht stimmen, so Kosmonaut Prokopjew.

Der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew hält Berichte in sozialen Medien über das Loch in der Raumkapsel, mit er mit dem deutschen Raumfahrer Alexander Gerst zur Erde zurückgekommen ist, für übertrieben und falsch. Es sei im Internet viel darüber geredet worden, sagte Prokopjew am Montag laut Berichten russischer Medien. "Ich versichere, dass fast alles, was in den sozialen Netzwerken darüber geschrieben wurde, praktisch nicht stimmt."

In einer an der Internationalen Raumstation ISS angedockten Sojus-Raumkapsel war Ende August ein Loch festgestellt worden, das einen Druckabfall ausgelöst hatte. Dies hatte Anlass zu Spekulationen gegeben, etwa über Sabotage. Eine Version lautete, ein ISS-Besatzungsmitglied habe das Loch absichtlich gebohrt, damit der Rückflug früher stattfinde als geplant. Außerdem wurde gemutmaßt, ein Techniker auf der Erde sei mit dem Bohrer abgerutscht und habe das Leck dann heimlich abgedichtet.

Die Crew der ISS habe gut auf den Vorfall reagiert, betonte Prokopjew. "Wir haben sehr gut zusammengearbeitet, um aus dieser Notsituation herauszukommen." Das Loch wurde erfolgreich abgedichtet, die Ursache ist aber noch immer unklar. Gerst brachte am vergangenen Donnerstag Proben aus der Raumkapsel zur Erde mit. Experten hoffen, um damit endlich die Ursache klären zu können.

Der Rückflug der Raumkapsel mit Gerst, Prokopjew und der US-Astronautin Serena Aunon-Chancellor an Bord war ohne Zwischenfälle verlaufen. Das Leck befand sich in einer Art Schleuse der Kapsel, die Raumfahrer zum Koppeln an die ISS und zum Umstieg in die Station nutzen. Dieses Modul wurde bei der Rückkehr abgesprengt.

(APA)

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