Rückschlag für Retter von Julen: Stabilisierungsrohre passen nicht

Die Bohrer und Kräne sind in Totalán im Dauereinsatz.
Die Bohrer und Kräne sind in Totalán im Dauereinsatz.REUTERS
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Der Hilfschacht parallel zu jenem Schacht in Spanien, in dem der zweijährige Bub vermutet wird, ist fertig. Doch es gibt Probleme bei der Stabilisierung.

Die Bergungsarbeiten für den in ein Bohrloch gestürzten kleinen Julen in Spanien haben einen weiteren Rückschlag erlitten. Nachdem es Helfern am Montagabend gelungen war, einen Hilfsschacht zur Bergung des Zweijährigen fertigzustellen, passten die zu dessen Stabilisierung vorgesehenen Rohre nicht. Der Schacht sollte am Dienstag weiter verbreitert werden.

Beim Herablassen der Stabilisierungsrohre seien die Spezialisten in 40 Meter Tiefe auf Schwierigkeiten gestoßen, sagte ein Regierungssprecher in Malaga. Die Arbeiten zur Verbreiterung des Schachtes liefen, es sei jedoch nicht abzusehen, wie lange diese dauern würden.

Der Delegierte der Zentralregierung in Andalusien, Alfonso Rodriguez Gomez de Celis, betonte, einen vergleichbaren Notfall habe es "weltweit noch nie gegeben". Bis Mittwoch werde man das Kind bergen. Er hoffe auf "einen glücklichen Ausgang."

(c) Die Presse

Sobald der Schacht durch die Rohre stabilisiert ist, soll ein Team von acht Bergbauexperten in den Schacht hinabgelassen werden. Sie wurden eigens aus der nördlichen Kohleregion Asturien entsandt und müssen das letzte Stück, den waagerechten Tunnel, mit Muskelkraft graben. Sie würden sich mit Spitzhacken und Schaufeln, gegebenenfalls auch mit kleineren Explosionen und Presslufthämmern durch den Felsen zu kämpfen versuchen, sagte der Sprecher der Einsatzkräfte Angel Garcia Vidal. Der Wegebau-Ingenieur rechnet für diese Arbeit mit insgesamt 20 bis 24 Stunden.

Der zweijährige Julen war nach Angaben seiner Familie am 13. Jänner in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalán in das Loch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 110 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war laut örtlichen Medien im Dezember bei der Suche nach Wasser gebohrt worden. Demnach war der Schacht nicht abgesichert und nicht gekennzeichnet.

(APA/AFP)

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