Australien: Krokodile durch Hochwasser in Siedlung geschwemmt

Ein Luftbild aus dem überfluteten Townsville.
Ein Luftbild aus dem überfluteten Townsville.REUTERS
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Besonders die Stadt Townsville kämpft mit den Regenmassen. Große Salzwasserkrokodile verirren sich vor Wohnhäuser.

Australien? Genau, das ist der Kontinent mit den vielen giftigen Tieren und den Krokodilen. Nun sind Fluten und Überschwemmungen schon schlimm genug, doch im Land der Giftschlangen und als eher aggressiv geltenden Salzwasser-Krokodile bringt das Wasser etliche Gefahren mit in die Wohngebiete.

So brachten die ungewöhnlich heftigen Regenfälle im Nordosten Australiens nicht nur für enorme Überschwemmungen und Stromausfälle, sondern auch Salzwasser-Krokodile (Leistenkrokodile) in die überfluteten Gemeinden. Die Behörden sahen sich außerdem gezwungen, die Hochwasserschleusen eines Damms nahe der Küstenstadt Townsville zu öffnen.

Ein Leistenkrokodil landete in einer Siedlung in Townsville.
Ein Leistenkrokodil landete in einer Siedlung in Townsville.APA/AFP/ERIN HAHN

In einigen Regionen des Bundesstaats Queensland fiel binnen weniger Tage so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Laut Wetterdienst dürfte der Regen bis Donnerstag anhalten.

Das Militär unterstützte den Großeinsatz in den Überschwemmungsgebieten: Es lieferte 70.000 Sandsäcke zum Abdichten bedrohter Gebäude, stellte Wasserfahrzeuge zur Verfügung und rettete unzählige Menschen von Dächern, wohin sie sich vor den Fluten gerettet hatten. Rund 20.000 Häuser waren von den Fluten bedroht, 16.000 Menschen waren ohne Strom.

Besonders hart traf es die Menschen in Townsville: "Noch nie in unserem Leben haben wir so viel Wasser gesehen", berichtete Radiomoderatorin Gabi Elgood am Montag. "Du denkst, mehr kann jetzt nicht mehr kommen, aber der Regen hört einfach nicht auf." Allein in der Nacht auf Montag gingen bei den Rettungsdiensten mehr als tausend Notrufe ein.

Drastische Warnungen

Zusätzliche Sorgen bereiteten den Behörden Salzwasserkrokodile, die in überschwemmten Wohngebieten gesichtet wurden. Mit drastischen Bildern rief die Polizei von Queensland die Menschen auf, sich von den Fluten fernzuhalten: "Sollte die Vorstellung, Auge in Auge einem Krokodil gegenüberzustehen, nicht abschreckend genug sein, dann erinnere dich, bevor du zum Spielen in die Fluten steigst, an die große Möglichkeit, dass du in die Exkremente deines Nachbarn watest", erklärte sie. Auch Giftschlangen, ohnehin im Sommer ungeliebte Eindringlinge in Häuser, werden so zur im Wasser oft schwer ersichtlichen Gefahr.

Die Regierungschefin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, warnte die Gemeinden vor weiterem Ungemach. Es drohten neue Regenstürme, für über ein Dutzend Flüsse gebe es weiterhin Hochwasseralarm. "Das ist kein Ereignis, das alle 20 Jahre einmal vorkommt, das ist ein Jahrhundertereignis", sagte sie.

(APA/AFP)

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