NGO-Schiff in Lampedusa von Behörden beschlagnahmt

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Italiens Justizbehörden leiteten eine Untersuchung gegen die Crew des Schiffes "Mare Jonio" wegen Begünstigung der illegalen Migration ein.

Das italienische Schiff "Mare Jonio" mit 49 geretteten Migranten an Bord hat am Dienstag den Hafen der süditalienische Insel Lampedusa erreicht und ist von den Justizbehörden beschlagnahmt worden. Die Justizbehörden leiteten eine Untersuchung gegen die Crew wegen Begünstigung der illegalen Migration ein, berichteten italienische Medien.

Die Crewmitglieder sollen befragt werden, verlautete es aus Quellen des Innenministeriums. Die "Mare Jonio" wurde von Schiffen der italienischen Polizei in den Hafen eskortiert. Davor hatte die Polizei den Befehl gegeben, die Migranten an Land zu bringen. Dabei handelt es sich um Männer, darunter 14 Minderjährige, die aus Kamerun, Gambia, Guinea und Senegal stammen.

"Dieses Schiff hat die Regeln missachtet und das Leben der Migranten aufs Spiel gesetzt", erklärte der italienische Vizepremier Luigi Di Maio. Davor hatte der italienische Innenminister Matteo Salvini mit der Festnahme der Crew gedroht, die vom linksradikalen Aktivisten Luca Casarini geführt wird. Die Crew habe den Anweisungen der libyschen Küstenwache getrotzt, die die Migranten in Seenot an Bord nehmen wollte. Hinzu habe das Schiff beschlossen, mit den Migranten nicht nach Libyen oder nach Tunesien, sondern nach Italien zu reisen. Damit sei die Reise der Migranten wesentlich verlängert worden.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Salvatore Martello, begrüßte die Landung der Migranten. "Lampedusa ist ein italienischer Hafen und die ́Mare Jonio ́ ist ein italienisches Schiff", so Martello.

(APA)

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