Hunderttausende nach Zyklon in Mosambik obdachlos

APA/AFP/ADRIEN BARBIER
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Die UNO sprechen von der möglicherweise schlimmsten Wetterkatastrophe in der südlichen Hemisphäre. Sowohl Mosambik als auch Simbabwe erklärten für mehrere Gebiete den Notstand.

Knapp eine Woche nach dem Zyklon "Idai" kämpfen Rettungskräfte in Mosambik weiter fieberhaft darum, zu Opfern in abgelegenen Gebieten vorzudringen. Tausende Überlebende sind Hilfsorganisationen zufolge von der Außenwelt abgeschnitten. Weitere Regenfälle drohen die Hilfseinsätze zu erschweren.

Allein in Mosambik seien durch den schweren Tropensturm mindestens 400.000 Menschen obdachlos, teilte das Rote Kreuz mit. Unicef schätzt, dass 260.000 Kinder in Gefahr seien. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi gab die Zahl der Toten zuletzt mit mehr als 200 an. Es wird aber erwartet, dass sich die Opferzahlen deutlich erhöhen, da viele Menschen vermisst werden. Im Nachbarland Simbabwe wurde bislang der Tod von knapp 100 Menschen bestätigt.

Die Vereinten Nationen sprachen von der möglicherweise schlimmsten Wetterkatastrophe, die die südliche Hemisphäre bisher erlebt habe.

Ausbruch von Krankheiten befürchtet

Nach den verheerenden Regenfällen und Überschwemmungen befürchten Ärzte nun den Ausbruch von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser. Zum Teil wurden Lebensmittel und Benzin knapp, weil Lastwagen zerstörte Straßen nicht mehr passieren konnten. Sowohl Mosambik als auch Simbabwe erklärten für mehrere Gebiete den Notstand.

In Mosambik wurde am Mittwoch zudem eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Besonders schwer getroffen wurde die Hafenstadt Beira, die der Wirbelsturm vergangenen Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern heimsuchte, bevor er in die Nachbarländer Simbabwe und Malawi zog und eine Spur der Verwüstung hinterließ.

Überlebende versuchten ihre niedergerissenen Häuser notdürftig wieder zu errichten und die Toten zu beerdigen. Weite Regionen stehen unter Wasser. Allein in Mosambik sind nach UN-Angaben 1,7 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Zyklons betroffen. Die Europäische Union sagte am Dienstag Nothilfe von 3,5 Millionen Euro zu. Auch Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate kündigten Unterstützung an.

Spenden für Zyklonopfer

Hilfswerk International
www.hilfswerk.at/international/ida
IBAN: AT71 6000 0000 9000 1002
Kennwort: Nothilfe Mosambik

Licht für die Welt
IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001
BIC: GIBAATWWXXX
www.licht-fuer-die-welt.at

CARE
IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000
www.care.at

World Vision
IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800;
BIC: GIBAATWW,
Kennwort: "Zyklon"

Caritas
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004
BIC: BAWAATWW
"Nothilfe Mosambik"
www.caritas.at

Ärzte ohne Grenzen
IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600
BIC: GIBAATWWXXX

(Reuters)

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