Brasilianische Polizei erschießt acht Menschen in Favela

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In Brasilien sind heuer schon mehr als 400 Menschen bei  "Polizeiinterventionen“ ums Leben gekommen.

Die brasilianische Polizei hat am Montag acht Menschen in einem von Rio de Janeiros größten Elendsvierteln erschossen. "Wir können bestätigen, dass acht Verdächtige bei einem Einsatz in Maré getötet wurden", sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Details zum Einsatz in der Favela im Norden der Millionenmetropole wurden nicht bekannt.

Lokale Medien berichteten jedoch, die Polizei habe einen hochrangigen Drogenhändler festnehmen wollen. Am Freitag hatte das brasilianische Institut für Öffentliche Sicherheit Zahlen veröffentlicht, wonach in den ersten drei Monaten des Jahres 434 Menschen durch "Polizeiinterventionen" gestorben seien. Das sei ein Anstieg von 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, hieß es. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen über Tötungen bei Polizeieinsätzen im Jahr 1998 lag die Quartalszahl noch nie so hoch.

Der Anstieg bei den durch Polizisten Getöteten fällt zusammen mit dem Amtsantritt von Gouverneur Wilson Witzel. Sein Wahlerfolg lag vor allem an Witzels Unterstützung für die harten Linie von Präsident Jair Bolsonaro bei der Verbrechensbekämpfung.

(APA/AFP)

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