Kein Alkohol für Neonazis - Polizei pachtet Tankstelle

In der Vergangenheit versorgten sich viele Rechtsextreme während eines Konzerts an der nahen Tankstelle mit Alkohol. Nun hat die Polizei diese als Hauptquartier angemietet.

Vor einem Neonazi-Konzert in Deutschland hat sich die Polizei einen besonderen Coup einfallen lassen: Sie mietet eine Tankstelle in der Nähe des Festivalsgelände, an der sich in der Vergangenheit beim Rechtsrock-Konzert im thüringischen Themar mit Alkohol versorgt haben, der auf dem Konzertgelände verboten ist. „Die Tankstelle ist das Hauptquartier der Polizei und zur Getränkeversorgung von Neonazis nicht zugänglich", sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD).

Der Pächter schließe die Tankstelle und stelle der Polizei die Flächen dort zur Verfügung, sagte der Vizepräsident der Thüringer Landespolizei, Thomas Quittenbaum. „Wir werden dort während des Festivals einen Führungspunkt haben und Logistik", sagte Quittenbaum.

Das Rechtsrock-Konzert im südthüringischen Themar ist für Freitag und Samstag geplant. Das Verwaltungsgericht in Meiningen hatte am Montag Auflagen für ein Alkoholverbot bestätigt. Demnach darf bei dem Konzert am Samstag kein Alkohol ausgeschenkt werden. Am Freitag ist Leichtbier mit bis zu 2,7 Prozent Alkohol erlaubt. In der Vergangenheit hatten sich viele Rechtsextreme während des Festivals in der nahe liegenden Tankstelle mit Alkohol versorgt.

In Sachsen hatte es kürzlich eine ähnliche Aktion gegeben: In Ostritz hatten die Einwohner gegen ein Neonazi-Festival protestiert, indem sie Biervorräte eines Supermarkts aufgekauft hatten. Für die Veranstaltung war zuvor ein Alkoholverbot verhängt worden - die Polizei hatte 4200 Liter Bier beschlagnahmt.

(dap / red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.