Deutschland: Wenn das Freibad zur Gefahrenzone wird

Im Freibad im deutschen Haltern am See kühlt man sich ab. Im Juni erhitzten sich aber auch dort die Gemüter. Es kam zu einer Massenschlägerei an einem Imbissstand.
Im Freibad im deutschen Haltern am See kühlt man sich ab. Im Juni erhitzten sich aber auch dort die Gemüter. Es kam zu einer Massenschlägerei an einem Imbissstand. (c) APA/AFP/INA FASSBENDER (INA FASSBENDER)
  • Drucken

Zuletzt häuften sich Berichte über Tumulte und Randale in Freibädern. Inzwischen hat sich auch das Bundesinnenministerium eingeschaltet. Was ist da los?

Berlin. 2700 Freibäder gibt es in Deutschland. Eines davon liefert in diesem glühend heißen Sommer beständig Negativschlagzeilen. Als würde das Wasser dort nicht abkühlen, sondern die heiße Luft ganz besonders zu Kopf steigen. Drei Mal schon musste das Rheinbad in Düsseldorf, der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslands, Nordrhein-Westfalen (NRW), in den vergangenen vier Wochen geräumt werden. Einmal, weil Hunderte junge Männer eine Familie umzingelt hatten, dann wieder am Freitag, weil Störer, reichlich kindisch, Baderutsche und Sprungturm blockiert hatten und einer von ihnen eine Bademeisterin später mit den Worten „Ich klatsch' dich an die Wand“ bedroht haben soll. Alle 1500 Badegäste mussten nach Hause.
Die Polizei sprach danach von rund 60 Randalierern nordafrikanischer Herkunft. Und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) wähnte eine „Jugendbande“ am Werk, was er am Montag aber zurücknahm. Die Gruppe sei auch deutlich kleiner gewesen als zunächst von der Polizei angegeben.

„Ausländerrechtliche Folgen“

Längst ist eine Debatte entbrannt, ob in Freibädern nicht ganz prinzipiell einiges im Argen liegt. Die Polizeigewerkschaft in NRW warnte in der „Welt am Sonntag“ vor „Parallelgesellschaften“ in Freibädern, „wenn dort nicht effektiver als bisher gegen Regelbrüche vorgegangen“ werde. Die Randale im Rheinbad sind jedenfalls kein Einzelfall. Auch im Stuttgarter Inselbad etwa kam es heuer zu Tumulten. Dort gibt es seither Ausweiskontrollen, wie man sie am Wochenende auch im Rheinbad in Düsseldorf eingeführt hat.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.