Österreichische Lehrer bilden sich vergleichsweise häufig in Sachen Leseförderung fort. In anderen Bereichen orten sie Bedarf. Auch Unterstützungsbedarf fehlt.
Den österreichischen Volksschullehrern fehlen Fortbildungen bei den Themen Begabungsförderung (78 Prozent), Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern (75 Prozent) sowie Deutsch als Fremd- und Zweitsprache: (71 Prozent). Dort sehen sie laut einer Befragung im Rahmen der Pirls-Studie hohen Fortbildungsbedarf, der derzeit nicht oder nur ungenügend abgedeckt ist.
Beim Lesen sind die österreichischen Lehrer vergleichsweise fortbildungsfreudig: Im EU-Vergleich werden 22 Prozent der Volksschüler von Pädagogen unterrichtet, die in den letzten beiden Jahren keine lesebezogene Fortbildung besucht haben - in Österreich sind es nur nur sieben Prozent. Die Fortbildungsintensität ist aber etwas geringer als im EU-Schnitt: In Österreich haben sechs Prozent der Kinder eine Lehrkraft, die sich in den letzten beiden Jahren mehr als 35 Stunden zum Thema Lesen weitergebildet hat - in der EU beträgt dieser Anteil zehn Prozent.
Direktoren wollen Legasthenietrainer
Die österreichischen Volksschuldirektoren wünschen sich vor allem zusätzliche Trainer für Kinder mit Leseschwäche und Rechenschwäche sowie Logopäden zur Unterstützung der Lehrer an ihrer Schule. Demnach besuchten im Frühjahr vor einem Jahr 86 Prozent der österreichischen Volksschüler Schulen, an der es aus Schulleitersicht keine oder nicht genügend Trainer zur Behebung von Dyskalkulie gibt. Bei 81 Prozent gilt dies für Legasthenietrainer, bei 76 Prozent für Logopäden.
73 Prozent der Volksschüler sind an Schulen, an denen der Direktor Stützlehrer, braucht, 71 Prozent an Schulen, wo administrative Unterstützung etwa durch Sekretariatskräfte benötigt wird. Bei Sprachheillehrern beträgt der entsprechende Prozentsatz 70 Prozent, bei Assistenzlehrern 67 Prozent, bei Sozialarbeitern 65 Prozent und bei Schulpsychologen 57 Prozent.
Handlungsbedarf bei Computern
Materiell sind die österreichischen Volksschulen im EU-Vergleich nach Angaben der Schulleiter dagegen relativ gut ausgestattet. Kaum Beeinträchtigungen des Unterrichts gibt es durch die mangelnde Versorgung mit Materialien (Papier, Stifte) oder Unterrichtsmittel (z.B. Lehrbücher).
Die Hälfte der österreichischen Volksschüler besucht allerdings Schulen, in denen das Unterrichten durch Knappheit oder Unzulänglichkeiten bei audiovisuellen Medien sehr bzw. ziemlich beeinträchtigt wird. Mangelnde Computer-Ausstattung sind für etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) ein großes bzw. ziemliches Problem.
(APA)