Die Boxlegende spricht im Rahmen des Sozialprojekts "Not in Gods Name" über friedlichen Dialog. Tyson ist zum Islam konvertiert und setzt sich gegen Radikalisierung ein.
Das Sozialprojekt "Not in Gods Name" holt im Rahmen einer Gewaltpräventionsinitiative einen Mann nach Wien, der in seiner sportlichen Karriere 44 Gegner k. o. geschlagen hat: Mike Tyson. Inzwischen ist die Boxlegende zum Islam konvertiert und setzt sich gegen religiöse Radikalisierung ein. Am 18. April spricht er in der Neuen Mittelschule Kagran mit Schülern.
Laut einer Aussendung wird Tyson im Rahmen seines Besuchs über Extremismus, Terror und die Notwendigkeit eines friedlichen interkulturellen Dialogs reden. "Wir wollen die Jugendlichen erreichen noch bevor diese sich radikalisieren. Unser Ansatz funktioniert über bekannte Vorbilder aus dem Kampfsport, die von muslimischen Jugendlichen als wahre Idole und Vorbilder gesehen und wahrgenommen werden", betonte Alexander Karakas, einer der Gründer des Projekt "Not in Gods Name".
Abend-Show in der Millennium City
Mike Tyson wird bei seinem Besuch den "Glove of Respect" erhalten, einen weißen Handschuh, der von den Schülern bemalt wird. Der einstige Weltklasseboxer stellt sich aber nicht nur Jugendlichen: Am Abend wird er bei einer Show in der Millennium City aus seinem Leben erzählen.
Der US-Amerikaner wurde 1986 jüngster Schwergewichtsweltmeister. Die von Triumphen und Abstürzen geprägte Karriere gipfelte 1997 in einem spektakulären Höhepunkt, als er seinen Kontrahenten Evander Holyfield ins Ohr biss. K. o. ging er später auch finanziell, die Folgen der Privatinsolvenz hat Tyson laut eigenen Angaben aber inzwischen wieder einigermaßen überwunden.
Am 22. November 1986 krönte sich Mike Tyson zum jüngsten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. (c)AP
Der erst 20-Jährige hatte WBC Weltmeister Trevor Berbick in der zweiten Runde KO geschlagen. (c)AP
Trevor Berbick (Im Bild am Tag vor dem Kampf) war durch einen einzigen Volltreffer zu Boden gegangen, versuchte danach mehrfach aufzustehen, fiel aber immer wieder hin. Aufgrund dieser Szenen ging der Kampf in die Boxgeschichte ein. (c)AP
Am 1. August 1987 vollzog Tyson die Vereinigung aller Titel: Gegen Tony Tucker gewann er auch den IBF-Titel holte, von nun an war er unumstrittener Schwergewichtsweltmeister aller Verbände.
In den späten 80er Jahren verteidigte er mehrmals die WM-Titel aller Boxverbände gegen Pinklon Thomas, Tyrell Biggs, Larry Holmes, Tony Tubbs, Michael Spinks, Frank Bruno und Carl Williams, immer durch KO.
Ein Ende fand der Höhenflug durch die sensationelle Niederlage gegen James 'Buster' Douglas am 10. Februar 1990 in Tokio. (c)AP
Vor einem für November 1991 angesetzten Titelkampf gegen Evander Holyfield wurde Tyson von einer Kandidatin einer Misswahl der Vergewaltigung bezichtigt und dafür 1992 zu sechs Jahren Haft verurteilt. (c)AP
Wegen guter Führung wurde Tyson 1995 nach drei Jahren aus der Haft entlassen. (c)AP
1996 wurde Tyson wieder Weltmeister des Verbandes WBC. (c )AP
Den Titel verlor er zwei Monate später an Evander Holyfield. Für Aufsehen sorgte Tyson beim Rückkampf am 8. Juni 1997, als er Holyfield ein Stück von dessen Ohr abbiss. (c)EPA
Nach diesem Vorfall musste Tyson Holyfield drei Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen. Außerdem verlor er seine Boxlizenz für ein Jahr. (c)AP
1998 wird Tyson wegen Körperverletzung inhaftiert, nach einigen Monaten aber wieder entlassen. (c)AP
Anfang 2001 sollte Tyson gegen Lennox Lewis kämpfen. Bei der Pressekonferenz vor dem Kampf attackiert Tyson seinen Gegner. Im Laufe der folgenden Massenschlägerei beißt er Lewis in den Oberschenkel. (c)AP
2002 schlägt Lennox Lewis Mike Tyson in Memphis durch KO. (c)AP
2003 erklärt Tyson seinen Bankrott. Geldsorgen trieben in 2004 zu einem neuerlichen Comeback. 2005 verliert er seinen letzten Profikampf gegen Kevin McBride. (c)AP
2006 werden Tysons Schulden auf mehr als 30 Millionen Dollar geschätzt. Auf der "Mike Tyson World Tour" will er mit Schaukämpfen Pay-TV-Geld verdienen, die Show verkommt aber zur Lachnummer. (c)AP