Die Präsidentin der Frauenorden steht dem Kopftuch bei kleinen Mädchen kritisch gegenüber. Ein Verbot sei aber nicht die Lösung. Auch stehe die Religionsfreiheit auf dem Spiel.
Die islamische Glaubensgemeinschaft ist entschieden gegen ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Volksschulen, wie es Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nun in Auftrag gegeben hat – und die bekommt nun auch Schützenhilfe von den heimischen Ordensschwestern. „Ein Kopftuch-Verbot für Kinder ist nicht sinnvoll“, sagt Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden.
Grundsätzlich stehe sie Kopftüchern bei kleinen Mädchen kritisch gegenüber, ein Verbot sei allerdings nicht die richtige Lösung, sagte Mayerhofer am Mittwoch gegenüber "Kathpress". Es sei ihrer Ansicht nach kein Anliegen der islamischen Religion, dass bereits kleine Mädchen Kopftuch tragen. Die Entscheidung für oder gegen ein Kopftuch sei eine, die heranwachsende Jugendliche zu treffen haben.
Mit einem Kopftuchverbot wachse nur die Opposition Betroffener dem Staat gegenüber und treibe diese in die Isolation, meint die Ordensschwester. Sinnvoller sei es, mit Betroffenen und den Verantwortlichen der islamischen Glaubensgemeinschaft ins Gespräch zu kommen und Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken.
„Künftig auch kein Kreuz mehr?“
Problematisch sei ein Verbot auch im Hinblick auf die menschliche Freiheit und auf mögliche Ausweitungen der Regelung. Es stelle sich die Frage, „wo ziehen wir die Grenze? Dürfen künftig Schüler kein Kreuz mehr tragen?“. Auf dem Spiel stehe neben der Freiheit, sich nach eigener Vorliebe zu kleiden, letztlich auch die Religionsfreiheit. Persönlich ziehe sie die Grenze dort, wo Eltern ihre Kinder in etwas hineinzwingen.
(red.)