Das britische Schulsystem ist teuer und ineffizient - die Regierung sieht Handlungsbedarf. Das zentrale Problem: Der „sozioökonomische Hintergrund“ spiele eine zu große Rolle beim Zugang zu Bildung.
Die PISA-Ergebnisse britischer Schüler sind durchschnittlich – für die Regierung kein Grund zur Zufriedenheit: „Wir haben den Anschluss verloren“, sagt Unterrichtsminister Michael Gove. Die Studie legt zentrale Probleme offen: Der „sozioökonomische Hintergrund“ spiele eine zu große Rolle beim Zugang zu Bildung. Kinder aus benachteiligten Schichten können schwer Fuß fassen und bleiben „sehr weit unter Durchschnitt“. Darüber hinaus ist das Schulsystem zu teuer: Es kostet 85.000 Dollar, um Schüler auf ein Durchschnittsniveau zu bringen – in Ungarn werden dafür nur 44.000 Dollar ausgegeben.
Auch die „Konzentration“ von Migranten in bestimmten Schulen wird kritisiert. Laut London School of Economics gilt es als größte Befürchtung einer weißen Londoner Mittelklassefamilie, ihre Kinder in eine vorwiegend muslimische oder „farbige“ Schule zu entsenden. rei
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2010)