AHS. Sprachenschwerpunkt und weltoffene Einstellung haben bei der Entscheidung für Lisas Schule mitgespielt.
Wien/Beba. „Das Gymnasium hat bei uns Tradition“, sagt Elisabeth Wimmer. Schon ihr Mann habe das GRG Geringergasse im elften Wiener Gemeindebezirk – damals noch an einem anderen Standort – besucht, ebenso wie die vier Kinder. Vorerst Letzte ist die elfjährige Lisa, die heuer die zweite Klasse besucht – „bis die Enkelkinder kommen“, scherzt Wimmer.
Trotz allem habe sie mit jedem Kind noch einmal die Schule besucht. Denn: „Das Kind muss sich wohlfühlen.“ Nicht zuletzt in den Räumlichkeiten: Nicht jedem liegt der Baustil der großen, hellen Schule. Anfangs sei sie sogar ein bisschen eingeschüchtert gewesen, erzählt Lisa. So ganz anders war die Schule als die Volksschule der Schulschwestern in der Apostelgasse im dritten Bezirk.
Dass Lisa danach aber keine Privatschule besuchen sollte, sei immer klar gewesen, erzählt Elisabeth Wimmer. „Sie soll in der Schule auf das richtige Leben vorbereitet werden.“ Und das inkludiere eben auch den Umgang mit Mitschülern verschiedenster Herkunft. In der Schule im Arbeiterbezirk Simmering sind unzählige Nationalitäten vertreten. Multikulturalität wird bewusst gelebt, so ist etwa eine muttersprachliche Bibliothek im Aufbau. „Weltanschaulich liegt die Schule auf meiner Wellenlänge“, sagt Wimmer, die sich seit acht Jahren auch im Elternverein engagiert.
Ziel ist die Universität
Sie kommt aus dem Schwärmen jedenfalls kaum heraus: der Englischschwerpunkt, der der sprachbegabten Lisa liegt – mehr als die Hälfte der Fächer wird auf Englisch unterrichtet – die Sportmöglichkeiten, die engagierten Lehrer. Und überhaupt: Dass neben der Matura eine ganze Menge Zusatzqualifikationen geboten werden, sei mit ein Grund für die Schulwahl gewesen. Das Fernziel für Lisa ist aber klar: die Uni – oder jedenfalls eine höhere Ausbildung. „Sie ist ein bisschen das Streberkind“, sagt Elisabeth Wimmer und lacht. Lisa verdreht die Augen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2012)