Akademie der Bildenden Künste: Mehr Bewerber denn je

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Akademie Bildenden Kuenste Mehr(c) Clemens Fabry
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Kunst könnte ein "Massenstudium" sein: 1616 Personen haben sich für das aktuelle Studienjahr an der Akademie beworben. Aber nur jeder Fünfte schafft Aufnahme.

Ein Jahr ist es her, seit das erste ausschließlich weibliche Rektorinnenteam des Landes die Spitze der Wiener Akademie der Bildenden Künste übernommen hat: In einer Pressekonferenz zogen Rektorin Eva Blimlinger sowie die beiden Vizerektorinnen Andrea Braidt und Karin Riegler Bilanz. Eine große Aufgabe des letzten Jahres sei der Entwurf eines mit allen Gruppen an der Akademie akkordierten Entwicklungsplans gewesen, auf dessen Basis momentan die Verhandlungen für die Leistungsvereinbarungen 2013 bis 2015 stattfinden. "Es ist aber nach wie vor so, dass es uns großen Spaß macht", so Blimlinger. Und auch das Interesse der Bewerber sei so groß wie nie: 1616 Personen haben sich für das Studienjahr 2012/13 an der Akademie beworben, das ist eine Steigerung von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zum Vergleich: Momentan studieren an der Akademie rund 1300 Personen. "Wir haben schon gescherzt: Wir könnten auch ein Massenstudium sein", meinte Blimlinger. Dazu fehle es allerdings an Mitteln, mehr Bewerber aufzunehmen, so Blimlinger weiter, auch wenn die Verhandlungen mit dem Ministerium "derzeit gut laufen": Von den 1.616 Bewerbern seien 580 zu den Aufnahmeprüfungen zugelassen worden, 337 hätten sie bestanden, so die Vizerektorin für Lehre und Nachwuchsförderung Karin Riegler. "Diese Zahlen bestätigen einen Trend, den wir schon seit einigen Jahren beobachten - das Interesse an einem Studium an der Akademie steigt", erklärte Riegler.

Besonders hohe Steigerungen bei den Bewerbungen gibt es beim Masterstudium Architektur, dem Master in Critical Studies, dem PhD in Practice sowie dem Lehramtsstudium Textiles Gestalten. Auch der Prozentsatz der internationalen Studenten sei mit 40 auffällig hoch, ein Viertel davon käme aus Nicht-EU-Staaten. "Das zeigt, dass wir uns mit unserem Studienangebot - um es bescheiden auszudrücken - nicht ganz auf dem falschen Weg befinden", so Riegler.

Auf einem guten Weg befände man sich auch mit den Plänen für die Generalsanierung der Akademie, die im Herbst 2013 beginnen soll. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen Bundesimmobiliengesellschaft und dem Generalplaner (einer Bietergemeinschaft unter der Leitung von Ablinger, Vedral & Partner) sowie jene zwischen Akademie und dem Wissenschaftsministerium. Derzeit ist das alte Gebäude der Wirtschaftsuniversität in Wien-Alsergrund als Ausweichquartier vorgesehen, Verträge seien aber noch keine unterschrieben, erklärte Blimlinger.

Als "Best Practice"-Beispiel für Gleichstellung in Personalfragen bezeichnete Blimlinger das letzte Jahr an der Akademie. Es sei gelungen, den Anteil der weiblichen Professoren von 53 auf 58 Prozent zu steigern. "Wir sind die einzige Universität, die eine Gleichstellung in allen Personalkategorien erreichen konnte", erklärte Blimlinger. Für die Lehrbeauftragten gebe es in Zukunft mehr Sicherheit: Jene, die länger als acht Jahre an der Akademie beschäftigt waren, hätten unbefristete Verträge erhalten und sind nun mehrheitlich "Senior Lecturers". Inzwischen seien zudem alle offenen Professorenstellen nachbesetzt, "vor allem durch Umschichtungen, Sparsamkeit und die Einwerbung von Drittmitteln", meinte Blimlinger.

Drei künstlerische Lehramtstudien gibt es an der Akademie, die sollen - geht es nach dem Rektorenteam - auch in Zukunft Diplomstudien bleiben. Zusätzlich forderte Riegler, dass auch die Fort- und Weiterbildung der Lehrer sowie das Unterrichtspraktikum in Zukunft von den Universitäten angeboten bzw. an die Unis angebunden wird.

Der Fokus soll in Zukunft auch wieder vermehrt auf Forschung liegen, wie die Vizerektorin für Kunst und Forschung, Andrea Braidt, erklärte, die das letzte Jahr damit verbracht hat "das Vizerektorat aufzubauen und zu definieren sowie Strukturen zu schaffen". Auch in künstlerischer Hinsicht wird es in den kommenden Jahren Veränderungen geben, so wählt ab Oktober 2014 eine vom Senat und den Sammlungen beschickte Ausstellungskommission das Programm für den Ausstellungsraum "xhibit". Die Reihe "xposit" bietet ab heuer Absolventen der Akademie die Möglichkeit, in den Büros der Rektoren auszustellen, im Raum "xperiment" am Bauernmarkt stellen bereits seit Mai Studenten der Akademie aus.

(S E R V I C E - http://www.akbild.ac.at/)

(Schluss) wak/aku

(APA)

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