Medizinstudium: Keine weiteren Plätze an staatlichen Unis

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Den Zukauf von Studienplätzen an der privaten Paracelsus-Uni verteidigt Bildungsminister Faßmann.

Neue Medizinstudienplätze an staatlichen Unis sind derzeit nicht vorgesehen. Dass die Regierung 25 Studienplätze an der privaten Paracelsus-Medizinuniversität in Salzburg zukauft, verteidigt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) aber in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung. Das Ziel sei die Verbesserung der humanmedizinischen Versorgung in Österreich.

Die Privatuni verpflichte sich, sicherzustellen, dass mehr als die Hälfte der Absolventen dieser vom Bund bezahlten Plätze in Zukunft am Standort Salzburg in die Ärzteliste eingetragen sind. Passiert das nicht, muss der Kaufpreis – insgesamt neun Millionen Euro – zurückgezahlt werden, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Schadenersatz und Pönalen geltend zu machen.

„Flaschenhals“ klinische Ausbildung

Warum die Studienplätze nicht an einer öffentlichen Uni geschaffen wurden, wie die Neos fragen? Es gehe um eine kurz- und mittelfristige Erhöhung der Plätze. Eine Ausweitung der bestehenden Uni-Standorte wäre nicht ohne massive zusätzliche Mittel möglich, zudem stehen nur eingeschränkt Patienten zur Verfügung. Neben diesem „Flaschenhals“ sei auch die Situation im vorklinischen Bereich „nicht zur sofortigen Ausweitung der Studierendenzahlen geeignet“, wie es heißt.

Eine weitere Schaffung von Studienplätzen an staatlichen Unis „zur Überbrückung befristeter Engpässe“ sei derzeit nicht vorgesehen. Österreich liege seit Langem in der Zahl der Ärzte pro Einwohner im OECD-Spitzenfeld. Was eine Attraktivierung des Jobs angeht, um mehr Absolventen in Österreich zu halten, verweist das Uni-Ministerium auf Sozialministerium und Ärztekammer.

Derzeit gibt es an den Medizinuniversitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie an der Uni Linz insgesamt 1620 Anfänger-Studienplätze. Im Dezember 2017 kaufte der Bund dazu noch für die Jahre 2018 bis 2020 um insgesamt neun Millionen Euro je 25 Studienplätze an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg.

(red./APA)

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