Unirats-Chefin Dichand: „Ärzten in Problemregionen mehr zahlen“

„Gewisse Gemeinden bräuchten vielleicht keine Spitäler“, sagt „Heute“-Herausgeberin Dichand. Sie steht dem Unirat der Med-Uni Wien vor.
„Gewisse Gemeinden bräuchten vielleicht keine Spitäler“, sagt „Heute“-Herausgeberin Dichand. Sie steht dem Unirat der Med-Uni Wien vor.(c) Lukas Ilgner / Verlagsgruppe News / picturedesk.com
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Ärztemangel. Mehr Studenten braucht es nicht, sagt Eva Dichand, Verlegerin und Unirätin an der Med-Uni Wien. Dafür sollen auch Fachärzte Kollegen anstellen können – und Ärztinnen nach der Babypause einen Wiedereinstiegsbonus bekommen.

Die Presse: Derzeit wird in Österreich wieder heftig über drohenden Ärztemangel diskutiert, teilweise sind Kassenstellen schon unbesetzt. Sie sind Unirats-Vorsitzende der Med-Uni Wien: Gibt es etwas, was die Medizin-Unis dagegen unternehmen können?

Eva Dichand:
Die Medizin-Unis bilden so viele Studenten aus wie nie zu vor. Es werden im Jahr 1500 fertig. Das Problem ist nicht, dass wir zu wenige ausbilden, die Studentenanzahl ist hoch genug. Die ähnlich große Schweiz hat nur halb so viele Medizinstudienplätze wie wir. Aber bei uns verlassen zwischen 30 und 40 Prozent der Absolventen pro Jahr das Land. Wir sind ein Exporteur von Ärzten – in der Schweiz ist es umgekehrt.

Niederösterreich hat zuletzt wieder mehr Medizinstudienplätze gefordert. Man kann also annehmen, dass es die Ihrer Meinung nach nicht braucht.

Das können Sie ruhig fett drucken: Wenn sie daran glauben, sollen sie in Niederösterreich die Studentenanzahl an ihrer privaten Med-Uni von 75 auf 300 erhöhen und sich überlegen, wie sie diese Mediziner dann in Niederösterreich halten.

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