Rektorenchef Vitouch: "Balance zwischen Studierenden und Budget ist unzureichend"

Universität Wien
Universität Wien(c) Clemens Fabry
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Rektorenchef Oliver Vitouch drängt auf die weitere Umsetzung der neuen Uni-Finanzierung. Und wünscht sich mehr Struktur und Verbindlichkeit im Studium.

Alpbach. „Es ist fast so wie Hase und Igel: Was immer man versucht, die Schweiz ist schon dort“, sagte der österreichische Rektorenchef Oliver Vitouch – und ließ bei einem Pressegespräch am Rande des Forums Alpbach einige Zahlen folgen, bei denen sein Schweizer Rektorenkollege Michael Hengartner zumindest aus Höflichkeit abschließend beinahe beschwichtigte.

Während Österreich seit 1945 drei (nicht literarische) Nobelpreise gemacht habe, hätte allein die ETH Zürich neun davon vorzuweisen, sagte Vitouch. In den drei großen Uni-Rankings würden jeweils sechs bis sieben Schweizer Unis vor der ersten österreichischen liegen. Und auch in der Rangliste der Innovationsführer hänge die Schweiz Österreich deutlich ab.

Halb so viel Budget

„Wir sollten uns konsequent und vernunftgeleitet ansehen, was die richtig machen und uns eine Scheibe, besser ein paar Scheiben, abschneiden“, sagte Vitouch. Dabei gehe es einerseits ums Mindset, andererseits aber auch wesentlich um strukturelle und natürlich budgetäre Voraussetzungen. „Österreichs Universitäten haben die klare Zielsetzung, von den Besten zu lernen“, sagte Vitouch. Aber dafür müsse auch die österreichische Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationspolitik dazulernen. Auch dazu ein Beispiel: Demnach haben die heimischen Unis nicht ganz doppelt so viele Studierende wie die Schweiz (278.000 versus 153.000) – aber auch nach dem jüngsten Plus nicht einmal halb so viele Mittel: Während die Schweizer Unis zuletzt über umgerechnet 7,6 Mrd. Euro pro Jahr verfügten, sind es in Österreich 3,7 Mrd.

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