Van der Bellen wechselt in den Wiener Gemeinderat

Bellen wechselt Wiener Gemeinderat
Bellen wechselt Wiener Gemeinderat(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

Der ehemalige Chef der Grünen, Alexander Van der Bellen, verlässt den Nationalrat. Auch den Posten als Uni-Beauftragter der Stadt Wien wird er aufgeben. Er freue sich aber "auf das Neue im Rathaus".

Alexander Van der Bellen verlässt den Nationalrat und wechselt in den Wiener Gemeinderat. Das bestätigte ein enger Mitarbeiter gegenüber DiePresse.com. Van der Bellen folgt damit Sigrid Pilz nach, die Wiener Patientenanwältin wird. Das somit freiwerdende Mandat im Nationalrat wird der frühere Grüne Budgetsprecher Bruno Rossmann übernehmen.

"Es blieb ein Makel haften, dass ich den Wählerauftrag nicht angenommen habe", sagte der Professor am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Er hatte bei der Wien-Wahl 2010 einen "erstaunlich erfolgreichen" Vorzugsstimmenwahlkampf geführt, sich aber schließlich doch entschlossen, im Nationalrat zu bleiben: "Das hat mich beschäftigt die letzten 18 Monate." Nun wolle er mit seinem Einzug ins Rathaus diesen Makel beseitigen.

Als Wiener Abgeordneter möchte sich Van der Bellen vorrangig den Bildungs- und Forschungsagenden widmen, betonte er. Seine ehrenamtliche Tätigkeit als Universitäts-Beauftragter der Stadt wird der 68-Jährige allerdings aufgeben. Es gebe aber die Übereinkunft mit SP-Bürgermeister Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), dass diese "wichtige Funktion" erhalten bleibe, allerdings neu zu besetzen sei.

"Freue mich auf das Neue im Rathaus"

Offiziell angelobt wird Van der Bellen im September in der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause. Seine Arbeit in der Bundeshauptstadt will er bereits im Juli aufnehmen. "Ich freue mich auf das Neue im Rathaus, es ist ja nicht irgendein Rathaus", verwies Van der Bellen auf die "spannende Stadt" Wien. Außerdem habe er im Nationalrat fast zwei Jahrzehnte lang Oppositionsarbeit gemacht. "Jetzt komme ich in eine Regierungsfraktion, wobei sich das Klima zwischen den Koalitionsparteien noch dazu völlig anders darstellt als im Bund, wo die täglichen Knirschstellen unüberhörbar sind."

Van der Bellen hatte im Wiener Wahlkampf 2010 den Sprung vom unwählbaren 29. auf den ersten Listenplatz geschafft. Dies gelang ihm durch knapp 12.000 Vorzugsstimmen. "11.952 Wienerinnen und Wiener werden in den Gemeinderat einziehen", freute sich demnach Klubchef David Ellensohn am Donnerstag. Er sei "sehr froh" über die "kompetenzmäßige Verstärkung".

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.