Als die Wiener das gute Brot entdeckten

Joseph-Brot-Gründer Josef Weghaupt (hier in der Landstraßer Hauptstraße) betreibt mittlerweile fünf Standorte in Wien.
Joseph-Brot-Gründer Josef Weghaupt (hier in der Landstraßer Hauptstraße) betreibt mittlerweile fünf Standorte in Wien.Valerie Voithofer
  • Drucken

Vor zehn Jahren hat Josef Weghaupt Joseph Brot gegründet. Seitdem hat sich bei den Bäckern viel getan.

Es war damals eine kleine Sensation in der ebenso kleinen Naglergasse. In der schmalen Seitengasse in der Wiener Innenstadt bildete sich vor einem kleinen Geschäft eine Schlange aus geduldig wartenden Menschen. Hier gab es kein Schnäppchen, keine technologische Neuheit und auch keine Autogrammstunde mit irgendwelchen Starlets. Es wurde Brot verkauft. Genau genommen: teures, aber gutes Brot.

Darauf dürfte die Stadt gewartet haben. Vor knapp zehn Jahren, nämlich im November 2009, hat der gelernte Fleischhauer und Lebensmitteltechnologe Josef Weghaupt die Bäckerei Joseph Brot gegründet. Gebacken wird seit Anbeginn im Waldviertel, verkauft wird das Brot allen voran in Wien, anfangs nur an die Gastronomie und auf Märkten. 2011 hat er dann die erste Filiale in der Wiener Innenstadt eröffnet. Bis dahin konnte sich Weghaupt kein Gehalt ausbezahlen.

Der Wert des Brots

Heute ist Joseph Brot zu so etwas wie einem Synonym für gutes, teures Brot mit gutem Marketing geworden. „Der Joseph“, wie er genannt wird, muss oft herhalten, wenn es heißt, sich über teure Preise zu beschweren, für etwas, das es einst wie selbstverständlich bei jedem Bäcker gab. „Es ist schon auch viel Neid dabei“, sagt Josef Weghaupt. Aber selbst seine Kritiker rechnen ihm eines hoch an: Dass er es geschafft hat, gutem Brot wieder einen Wert zu geben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.