In der Studie "Europas rechtsdemokratische und patriotische Bewegungen" sollen sich Passagen von Wikipedia, Agenturen und Zeitungen finden - ohne Zitat. Die FPÖ bestreitet den Plagiatsvorwurf.
Der Spitzenkandidat der FPÖ bei den EU-Wahlen, Harald Vilimsky, sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert. Laut eines Berichts des „Standard“ vom Mittwoch soll der freiheitliche Generalsekretär mit Steuergeld eine „überwiegend plagiierte Studie“ seines Parteifreundes Wendelin Mölzer finanziert haben.
Die Freiheitlichen bewerten die Angelegenheit freilich anders: So wird die Partei in dem Bericht folgendermaßen zitiert: Es handele sich bei den Schriftstücken um kein Plagiat, da "ohne den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit manche Bereiche aus Internetdiensten, aber auch frei zugängliche Texte übernommen wurden". Weder bestehe ein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit noch sei eine explizite Autorenschaft im Falle der gegenständlichen Ausarbeitung gegeben.
Wie viel Honorar für die Studie überwiesen wurde, gab Vilimsky laut „Standard“ nicht bekannt.
Von Wikipedia bis Reuters
Die Studie lieferte jedenfalls die "Edition K3 - Gesellschaft für Sozialpolitische Studien Verlags- und Beratungs GesmbH". Diese gehört laut "Standard" dem freiheitlichen Abgeordneten Wendelin Mölzer sowie dessen Bruder.
Die Studie "Europas rechtsdemokratische und patriotische Bewegungen" sei auf der Webseite der FPÖ abrufbar gewesen. Zum Teil sei sie von Wikipedia übernommen worden, ohne das zu kennzeichnen.
Recherchen von "Stoppt die Rechten" und dem "Standard" hätten gezeigt, dass zudem in der ganzen Studie wiederholt Absätze aus Artikeln von "orf.at", "Kurier" oder Nachrichtenagenturen wie der APA, Reuters und der dpa kopiert wurden, ohne diese auszuweisen.
(APA)